Z

zausen 

s. Haare zausen.

Zeichen 

1. »… Der Drucker theilet bey dem umschlagen einen Ries in 2. Theile, und nennet jedes ein Zeichen, welches er in einer Stunde auf einer Seite drucket, und also in 2. Stunden 500. Bogen vollendet.« Geßner-Hager s.v. Pappierzeichen. – »Der Druckerherr läßt das Pappier Buchweiß abzählen und bey jedem Ries ein Zeichen machen, damit der Drucker bey Feuchtung desselben die Abtheilung machen kan, er [der Drucker] theilet alsdenn einen Ries in 2. Zeichen, zum Exempel wenn von einem Wercke 1000. Auflage, so macht er 4. und wenn 1500. Auflage 6. Zeichen, und so fort.«  Ders. s.v. Pappier abzählen.
2. s. Charakter.
3. s. Korrekturzeichen.

zeichnen 

1. »Dannenhero offt vnd viel sjalmata vnd Vitia gefunden werden / die sie / ob schon die Correctores solche gezeichnet / durch jhre Vnachtsamkeit haben stehen lassen.«  Hornschuch 6. – »Steht irgendwo ein falsches Wort, so wird es ausgestrichen, und das rechte am Rande also gezeichnet …«  Täubel I, Anhang.
2. s. signieren.

Zeichnung 

s. Signatur 1.

Zeile 

»Z.« Der Edle Greiff bei Hornschuch 120. –  Hornschuch 20. »versus, seu lineae, Zeilen«.  Pater 14. – »Z., Linie, Linea …«  Geßner u.  Täubel in den deutsch-ital. Kunstwörterverzeichnissen. – »Hauptzeile«.  Geßner, Deutsch-französisch. Kunstwörterverzeichnis.  Täubel s.v. Haupttitel, wonach es die größte Zeile desselben ist, in welcher der Hauptbegriff des Inhalts eines Buches ausgedrückt wird.  Waldow.

Zeile halten (beim Zeitungssatz) 

s.v.w. ansetzen.

Zeilentabelle 

»Schrifftkegel- oder Zeilen-Tabell / Wieviel Zeilen eine Schrifft gegen die andere [z.B. Text gegen Tertia] austräget«.  Thun.

Zeilenweiser 

s. Divisorium.

Zeug 

1. das zum Gießen der Typen verwendete Material. »Mein zeug der wil nit fließen«, sagt der Schriftgießer in Jörg Busch’s Lied aus dem 16. Jahrh. (bei Osk. Schade, Deutsche Handwerkslieder, Lpz. 1865, S. 25). – »Zeug oder Metal«. Ch. Vester, Löbl. Buchdrucker-Kunst, Halle ca. 1670 (bei Wolf II 498). – »Z. der Schriftgießer, bestehet aus Bley, Spießglaß und Eisen, darunter etwas Zinn und Kupfer genommen wird.« Geßner-Hager I. – »Massa, oder Zeug, ist dasjenige, woraus der Schriftgießer die Schriften gießet«. Geßner-Hager III. – »der geschmolzene Zeug (Massa)«. Hübners Natur- u.s.w. Lexicon, Leipzig (1. Aufl. 1712) 1776 s.v. Schriftgießer. – »Schriftgießerzeug«.  Täubel. –  Waldow verweist von »Schriftzeug« auf »Schriftmetall« und spricht sonst auch von »Schriftmaterial«. – Sieh auch: König, und Materie.
2. »Z., nennet man die alten abgenutzten Schriften, welche man wieder umgießen lassen kan«.  Geßner-Hager I. – »Z., Bezeichnung des unbrauchbar gewordenen Schriftmaterials«.  Waldow, der auch »Altzeug« hat. – ins Zeug werfen, unbrauchbar gewordene Buchstaben in eine Kiste werfen und später zum Einschmelzen verkaufen.  Waldow, Die Buchdruckerkunst, Bd. I, Leipzig 1873, S. 177.

ziehen 

Der Lehrjunge soll unterwiesen werden »im Ziehen und Auftragen«. Kurf. sächs. Buchdr.-Ordng. 1606 bei Werther 17. – »den Bengel [Ziehpengel  Pater 14] an der Presse z.«  Pater 56.  Geßner 418. – »Z., muß der Drucker (Preßmeister) mit dem Bengel an der Presse«.  Täubel. – »Z., s.v.w. Herüberziehen des Bengels der Handpresse zum Zweck der Ausübung des Drucks auf die Form.«  Waldow.

Zubereiter 

s. Preßmeister.

Zueignungsschrift 

s. Dedikation.

Züge 

eine Art Zierrat. »Z.« Jac. Bornitius 1625 bei Wolf II 1046. –  Hornschuch 50. –  Gveintz. – »Z.« und »Federzüge« (aus Schriftmetall und Messing).  Waldow.

Zunge 

die bei einigen Schiffen (s.d.) des Setzers auf dem Boden noch befindliche zweite Platte. »Schiffzunge«.  Geßner-Hager s.v. Schiff. – »Z.«  Waldow s.v. Setzschiff.

Zurichtbogen 

s. Margebogen.

zurichten 

1. Der Lehrjunge soll unterwiesen werden »im Zurichten«. Kurf. sächs. Buchdr.-Ordng. 1606 bei Werther 17. – »Formate z.«  Vietor 18. – »Die Form wird nun zur Preß gebracht / vom Drucker zugerichtet.« Buchdruckerlied 17. Jahrh., Str. 8. – »Z., heißt diejenige Handlung des Druckers, wenn er die Forme in die Presse genommen, und die Register suchet, daß nemlich Columne auf Columne richtig eintreffe.«  Geßner-Hager. – »Z., faire le registre.«  Geßner u.  Täubel in den deutsch-franz. Kunstwörterverzeichnissen. – »Z. heißt eigentlich so viel als Register suchen. Dazu gehören alle diejenigen Handgriffe des Druckers, die er anwenden muß, wenn er die eingehobene Forme in die Presse so legt, rückt, und endlich befestigt, daß selbige ganz genau auf die vorher abgedruckte paßt.«  Täubel. – »Die Zurichtung bezweckt die Erlangung eines gleichmäßigen, scharfen und reinen Drucks der Druckform in allen ihren Teilen. Dies geschieht durch Unterlegen der zu schwach und Ausschneiden der zu stark kommenden Partien der Form auf dem Margebogen.«  Waldow.
2. »Das Gießinstrument muß [vom Schriftgießer] jedesmahl nach der Höhe und nach dem Kögel der Schrift zugerichtet werden, die in demselben gegossen werden soll.«  Täubel s.v. Schriftgießer-Instrumente.

Zusagetag 

s. Anredetag.

zusammengedruckt 

s. kompreß.

Zuschrift 

s. Dedikation.

Zuschuß 

»Der schelmische Z.«  Pater 99. – »Z., oder Nachschuß, wird dasjenige geheissen, wenn ein Buchdrucker bey einem Werck etwas darüber legt, damit, wenn an der Auflage was abgegangen, er die richtige Zahl dem Verleger liefern kan. Der rechtmäßige ist zu billigen … Der unrechtmäßige, oder nachtheilige, aber ist strafenswürdig. Weil dadurch der Verleger Schaden leydet: Doch muß sich derselbe nicht weigern, gegen Erlegung eines Geldes, selbigen anzunehmen, weil er dadurch dasjenige verhindert, was ihm Tort erweisen kan.«  Geßner-Hager. – »Bey jedem Bogen eines jeden Werkes, das gedruckt wird, muß bey jeder Auflage von 1000 Exemplaren ein Buch darüber oder sogenannter Zuschuß mit abgedruckt werden, damit, weil oft Bogen verunglücken … oder verdorben werden, man aus den Zuschußbogen die Exemplare gehörig ergänzen … kann«.  Täubel s.v. Defectbogen. – »Z., eine Anzahl Bogen über die Auflage, wird stets der Auflage beigegeben, damit für den während des Druckes entstehenden Abgang an mangelhaften Drucken ausreichender Ersatz vorhanden ist.«  Waldow. – Sieh auch: Nachschuß.

Zwiebelfische 

wie ein Haufen kleiner Fische durcheinandergeratene Buchstaben. (Ähnlich in der ital. Druckersprache: pescherello.) »Zwiebel-Fischgen … die einzelne Buchstaben /so im Auskehren der Buchdrucker-Stuben im Kehricht funden / und der Magd oder Jungen passiret …« Adrian Beiers Handlungs- u.s.w. Lexicon, Jena 1722. – »Z., werden bey Druckereyen diejenigen Buchstaben genennet, welche dem Setzer ohnversehens auf die Erde fallen, oder sonsten bey Ablegung einer Form unter einander fallen, welche er mit Mühe in den Winckelhacken setzen, und eintzeln in Kasten legen muß.«  Geßner-Hager. – »Z., eine große oder kleine Anzahl verschiedener durch einander gefallener Buchstaben.«  Täubel. – »Z., zusammengefallene Stücke Satz.«  Waldow. – Daher: Zwiebelfischkrämer, ein unordentlicher Setzer. Aug. Marahrens, Handbuch der Typographie, Bd. I, Leipzig 1870, S. 89. – Sieh auch: Eierkuchen.

Zwischenschlag 

der mit Quadraten oder Regletten ausgefüllte Raum zwischen Kolumnentitel und Text. Waldow.

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