I

Imham 

s. Himham

Imperial (franz., ›Kaiser‹-Schrift) 

ein Schriftgrad von 150 Punkten, der größte unter den »Teutschen Schrifften« bei  Ernesti 3, desgl. in Antiqua bei  Geßner. Auch von  Waldow erwähnt.

imprimatur (lat., ›es werde gedruckt‹) 

»ehemals das Signum des Büchercensors auf den zum Drucke zulässigen Manuskripten; auch jetzt noch üblich als Bezeichnung des Autors oder Revisors auf der letzten Korrektur oder Revision, besagend, daß der betreffende Bogen druckfertig ist.«  Waldow.

Index (lat., ›Anzeiger‹) 

Register, alphabetisches Verzeichnis der in einem Werke vorkommenden Namen und Sachen; es steht gewöhnlich am Ende des Werkes. »I.«  Geßner 379.

Inhalt 

Inhaltsverzeichnis, Überblick über den Inhalt eines Werkes nach der Einteilung desselben.  Vietor. – »Conspectus oder Innhalt, ist diejenige Abhandlung, wodurch den Leser alles ins Gesicht fällt, was in gantzen Wercke enthalten, und wird gemeiniglich nach der Vorrede gesetzt.«  Geßner 379. – »I.«  Täubel.  Waldow.

Initiale (lat., ›Anfangs‹-Buchstabe) 

»Initialen sind alle diejenigen Anfangsbuchstaben der Kapitel, Abschnitte oder Abteilungen eines Buches, die bezüglich ihrer Höhe, ihres Umfanges und häufig auch ihres Charakters anders gestaltet sind als die Textschrift und welche, je nachdem sie einfach gehalten oder aber verziert und reich ornamentiert sind, als ein illustrativer Schmuck betrachtet werden können.«  Waldow. – Vgl.: K. Faulmann, Die I. Ein Beitrag zur Geschichte der Bücher-Ornamentik. Wien 1887.

Inspektor 

s. Faktor.

Instrument (lat.) 

»I.« Der Edle Greiff bei Hornschuch 119. – »I., wird insgemein ein jeder Werckzeug genennet, durch dessen Hülffe etwas ausgerichtet wird. Bey den Schriftgießern wird dasjenige das I. genannt, worein der Buchstabe gegossen wird …«  Geßner-Hager. – »I.« Hübners Natur- u.s.w. Lexicon, Leipzig (1. Aufl. 1712) 1776 s.v. Schriftgießer. – »Das vorzüglichste und wichtigste Werkzeug des Schriftgießers, das Gießinstrument, welches die Schriftgießer schlechtweg auch nur das I. nennen.«  Täubel s.v. Schriftgießer-Instrumente. –  Waldow hat nur »Gießinstrument«.

Interpunktion (lat.) 

Für dieses Wort waren in der Druckersprache bis vor kurzem andere Benennungen üblich.  Hornschuch spricht S. 17 von »Distinction«, und S. 18 heißt es: »jede Art der Distinctionum / vnd Vnterscheidungen« (dort werden genannt: »Comma, Colon, Semicolon, Punct, Interrogatio, Exclamatio, Admiratio«), ferner S. 36: »die puncta distinctionis, oder Vnterscheidungspunct«. – Bei (Harsdörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 412 finden sich beisammen: »Beystrichlein / Strichpünctlein ; Doppelpuncte : Punct . Mittelstrichleyn - Hinterstrich oder Häcklein ’ Fragzeichen ? Verwunderungszeichen ! Einschluß ( ).« – Jak. Mentel spricht in seiner Schrift »de vera typographiae origine paraenesis«, Parisiis 1650 p. 36 (bei Wolf II 279) von »Notis, seu ut quidam [Rivius] ait, Respirationum morulis undecim, puncto videlicet suspensivo / in cujus locum substituitur nunc Virgula, Puncto gemino : Semipuncto ; Hypopleromate » Commate , Colo : Periodo1 /1/ . Interrogativo ? Responsivo ·È Admirativo ! & Parenthesi ( ).« –  Geßner-Hager hat das Stichwort »Unterscheidungszeichen, Lat. Signa distinctionis«, und führt an: »Punctum, Semicolon, Colon, Comma, Signum interrogandi, Signum exclamandi.« –  Täubel hat den Hinweis: »Distinctionszeichen, s. Unterscheidungszeichen«, bringt aber dieses Stichwort nicht. –  Waldow hat »Interpunktionen oder Lesezeichen« und rechnet zu ihnen auch Apostroph, Divis, Gänsefüßchen, Gedankenstrich und Notenzeichen (Note = Anmerkung). – Sieh auch: Punktur 2.
/1/ In der englischen Druckersprache noch jetzt period = Punkt. – Vgl.  Geßner-Hager: »Periodus, ist ein Stück der Rede, welches einen vollkommenen Verstand hat, und mit einem Punct beschlossen wird, anzuzeigen, daß man daselbst ein wenig innen halten solle.«

Introitus (lat., ›Eintritts‹-Geld) 

»I.« Kurf. sächs. Buchdr.-Ordng. 1606 bei Werther 15. – »I., wird in Buchdruckereyen eine alte Gewohnheit genennet, wenn ein Gesell von einem Herrn angenommen wird, so giebt er durch Erlegung eines gewissen Geldes in der Officin seinen Nebengesellen zu erkennen, daß er nichts verfängliches auf sich sitzen hat: Wiedrigenfalls wird solches von ihm nicht angenommen. Es wird auch introduciren [lat., ›einführen‹] genennet.«  Geßner-Hager. Vgl.  Werther 271. 307. 312. –  Waldow schreibt »Introitum«, erwähnt übrigens auch s.v. Buchdrucker die Redensart: »sie verintroduzierten sich«, wofür man jetzt wohl meist »verintroizieren« sagt.

Italique 

s. Kursiv.

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