W

wackeln 

»es wackelt mir ein Buchstabe in der Forme«. Geßner u.  Täubel in den deutsch-ital. Kunstwörterverzeichnissen. – »… damit der Deckel beym Auf- und Zumachen nicht w. oder sich auf und nieder bewegen kann«.  Täubel s.v. Deckel.

Walze 

»Waltze«.  Pater 14. 57. – »Waltze, ist ein rundes Holtz, um welches ein starcker Riemen, der an einem Ende ans Laufbret, und am andern an die Presse angenagelt ist, damit solcher den Karn hinein und wieder heraus beweget.«  Geßner-Hager. – »Walze«.  Täubel s.v. Drucker-Instrumente. –  Waldow verweist von W. nach Auftragwalze (das jetzt zum Auftragen der Farbe auf die Form dienende Werkzeug) und bringt nur die hierher gehörige Zusammensetzung »Walzenpresse, eine Handpresse, an der statt des Tiegels eine W. zur Ausübung des Drucks angewendet wird«. – Andere Benennungen: »Walle« [aus »Walze« u. »Welle« zusammengeschweißt, reimt sich auf »Schnalle«] u. »Rolle« gesondert bei  Gveintz. – »Welle«. Ch. Vester, Löbl. Buchdrucker-Kunst, Halle ca. 1670 (bei Wolf II 498). – »Waltze, Welle, Ruolo …«  Geßner u.  Täubel in den deutsch-ital. Kunstwörterverzeichnissen. – »Walze oder »Rolle«. Hübners Natur- u.s.w. Lexicon, Leipzig (1. Aufl. 1712) 1776 s.v. Buchdruckerkunst. Vgl.  Geßner, Deutsch-franz. Kunstwörterverzeichnis <sic!>: »Die Waltze, woran der Gurt angemacht ist. An etlichen Orten bedient man sich auch einer Waltzen, die Drücke abzurollen, le Rouleau.« – an der Walze stehen, von dem Drucker, der aufträgt, (welcher auch Ballenmeister hieß) gesagt.  Waldow s.v. Am Deckel stehen.

Walzeisen 

»Spindel, die, oder besser: das Eisen, welches durch die runde von Holz gedrehte Walze geht, (Walzeisen), l’arbre ou la broche du rouleau.«  Täubel, Deutsch-franz. Kunstwörterverzeichnis. –  Geßner hat im deutsch-franz. Kunstwörterverzeichnis nur die Benennung »Spindel«,  Pater 56 erwähnt den »Wellbaum [vgl. franz. l’arbre] der Weigelschen Buchdruckerpresse«. – Vgl.: Korbel.

Waschbrett 

1. das beim Waschen der Form gebrauchte Brett, das sich jetzt im Formenwaschtisch befindet. »Waschbret«.  Geßner-Hager.  Täubel I, Anhang.  Waldow.
2. s. Setzbrett.

weitläufig (vom Druck) 

s. kompreß.

weitläufig halten 

s. enge halten.

Wellbaum 

s. Walzeisen.

Welle 

s. Walze.

Wend 

s. Korbel.

Werkschriften 

s. Brotschriften.

Widerdruck 

Anfangs meistens richtig W. geschrieben, so von  Hornschuch 10 (lat. Antitypus), Harsdörffer IV 1644 S. 413,  Vietor und  Redinger. – »Wiederdruck« schreiben  Gveintz,  Schmatz,  Pater 14 (lat. typus reiteratus),  Thun,  Ernesti und  Geßner-Hager. Erst  Täubel redet wieder der richtigen Schreibung das Wort s.v. Drucken, wo es heißt: »Weil die zweyte Form des Bogens gerade auf die erste gedruckt wird, oder genau gegen die erste, so sollte man lieber schreiben: Widerdruck, statt Wiederdruck.« – »W., das Bedrucken der Rückseite des mit dem Schöndruck (s.d.) bereits versehenen Bogens.«  Waldow.

Winkeldruckerei 

»eine sogenannte Hudeley [s.d.], oder wie es in denen Reichs-Abschieden genennet wird, Winckel-Druckerey«.  Werther 348f. (Die »Winckel-Druckereyen« werden schon erwähnt im Reichsabschied v.J. 1570, § Und dieweil dan solche, 155 sowie in der »Reichs-Policey-Ordnung« v.J. 1577, tit. 35; vgl. Wolf II 437. 509.) – »Winckeldruckerey, werden solche Druckereyen genennet, die man auf Dörfern, Flecken, oder andern freyen Oertern anleget, wo man ohne Censur die Buchdruckerkunst zu allerhand unerlaubten Schriften mißbrauchet.«  Geßner-Hager. – Sieh auch: Schmiere.

Winkelhaken 

1. ein Werkzeug der Setzer. »Winckelhack«. Jo. Henr. Alstedii Encyclopaedia 1630 bei Wolf II 1054. Dieselbe Schreibung bei  Gveintz. – »Winckelhacken«. Der Edle Greiff bei Hornschuch 120. (Harsdörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 412.  Redinger, Dedicatio.  Pater 14. – »Winckelhacken, ist ein eisernes, stählernes, oder messinges Instrument vor die Setzer, welches gantz genau von innen und ausen einen geraden Winckel haben muß, damit die darein gesetzten Zeilen recht ausgeschlossen werden können.«  Geßner-Hager. – »Winkelhaken, in welchem der Setzer die Wörter setzet und zu ganzen gleichbreiten Zeilen bildet oder ausschließt.«  Täubel s.v. Setzer-Instrumente. Waldow. – Der Setzer hat auch noch einen besonderen »Korrigier-W«.  Waldow s.v. Korrektur.
2. ein hölzernes Werkzeug der Schriftgießer. Geßner-Hager s.v. Eisen. –  Waldow s.v. Schriftgießerei.

Wurm 

s. Norm.

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