V »Leere Stellen (Vacate)« auf den Formen, die der Drucker abziehen soll. Täubel s.v. Abziehen. – »Der Setzer muß auf die Seiten, wo Kupferstiche eingedruckt werden sollen, Vacate hinschießen.« Ders. s.v. Eindrucken. – »V., jede in einer Druckarbeit vorkommende leere Seite, z.B. die Rückseite von Titeln.« Waldow. der Gedankenstrich, welcher bei Angaben von Geld u. dgl. an die Stelle von Ziffern gesetzt wird, z.B. 25,– M. Waldow. s. Karren. s. justieren. ein Setzerausdruck. »einen Satz v.« s.v.w. aus der Konstruktion fallen, in Bezug auf den Autor, bes. auf einen schlechten Übersetzer gebraucht. Allg. Anzeiger f. Druckereien 1900 Nr. 10. falsch abheben (s.d.). »da vorgewendet worden, es müste vielleicht das zum Drucken gefeuchtete Pappier verhoben, auch auf einen Hauffen etliche Buch drüber kommen, und also eine Versehenheit vorgelauffen seyn«. Werther 50. s. Introitus. s. sortieren. »Versalen«. Hornschuch 48. – »Versalia«. Ch. Vester, Löbl. Buchdrucker-Kunst, Halle ca. 1670 (bei Wolf II 498). – »versales [sc. literae] proprie audiunt: vel quod versus et periodos orationis et sententiarum ordiri soleant; vel quod manu admodum sint versatiles pariter ac mobiles.« Pater 16. – »Versalien«. Ernesti 13. – »Versal-Buchstaben haben ohne Zweifel ihren Namen daher, weil sie zum Anfang des Kapitels, oder Verses gebraucht werden.« Geßner-Hager. – »Versalien«. Geßner u. Täubel in den deutsch-franz. Kunstwörterverzeichnissen. – »Versalien, die großen Anfangsbuchstaben (A B <Fraktur>, A B) in allen Schriftarten.« Waldow. s. Postulat. s. Braut. s. Schnalle 1. falsch ausgeschossen. »die Columnen sind verschossen«. Geßner-Hager III 439. – »… muß der Corrector nachsehen, ob alle Seiten auf dem Bogen in dem Formate, an ihrer rechten Stelle stehen, oder, wie die Buchdrucker sagen: ob der Setzer keine Columnen verschossen hat?« Täubel s.v. Corrector. das Rähmchen, s.v.w. Träger (s.d. sub 1.) an demselben anbringen. Waldow. Vignette (franz., eigtl. s.v.w. kleine Weinrebe) »V.« Geßner-Hager. Täubel ö. – »Vignetten, kleine und größere Verzierungen auf Titeln, Anfangs- und Schlußseiten«. Waldow. hießen die zwei aus der Zahl der Herren von der Gesellschaft gewählten Buchdrucker. Nürnberger Buchdr.-Ordng. 1673 bei Werther 47. – Von ihnen hatte »der ältere [s. Ladenvater] den Vorsitz und die Cassa zur Einnahm und Ausgab in Verwahrung, der jüngere aber das Protocoll zu führen«. Augsburger Buchdr.-Ordng. 1713 bei Werther 494. Seit Schmatz allgemein gebräuchlich. Eine kürzer gefaßte V. nennt man »Vorwort«. – Früher auch: »Eingangs-Bericht«. Vietor. – »Vorbericht«. Redinger. nennt man den Raum, welcher über den Anfangskolumnen einer Druckarbeit frei bleibt. Waldow. s. Register 2. 1. »Introitus und Namen, auch andere Vortheile«.
Kurf. sächs. Buchdr.-Ordng. 1606 bei Werther 15. – »… wurde auf Hofrecht gestellet / genoß keine Vortheile …« Werther 441. – »… ist nicht mehr würdig, … einigen Genuß, so in a parten Vortheilen &c. und nicht im Arbeiter-Lohn bestehet, mit zu empfangen«. Anmerkungen zu Werther 55. – »Vortheil«. Ebd. – »Druckerey-Vorthel«. Werther 442. 444. – »Buchdrucker-Vortheil, wird dasjenige Geld genennet, welches die Gesellen von
den Herren Verlegern bekommen, ingleichen Namenstage-, Cornuten-Geld, Introitus &c. welches sie alsdenn unter sich theilen, oder zu gewissen Zeiten sich eine
Ergötzung damit machen«. Geßner-Hager. – Sieh auch: Accidenzien 2. und Titelbier. »Schiff, Vortheil-, heißt das S., worein der Setzer dasjenige setzet, was im vorhergehenden Bogen schon gesetzt ist, und in dem andern wieder gebraucht werden kan«. Geßner-Hager. – »Vortheilschiff«. Täubel s.v. Setzer-Instrumente. – »V., Ablegeschiff«. Waldow, der auch »Vorteilbrett« hat. »Vortheils-Griff«. Buchdruckerlied 17. Jahrh., Str. 4. – Vgl.: Griff. s. Vorrede. |
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