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U
Überdruck 
s. Nachschuß 2.
überlegen 
s. unterlegen 1.
Uberseher 
s. revidieren.
Uberstich, Überstunden 
»Uberstich, ist dasjenige, was ein Geselle, so wohl Setzer, als
Drucker, über sein Tagewerck verfertiget.« Geßner-Hager. – »Ueberstich machen, faire plus, qu’on n’est obligé«. Geßner, Deutsch-franz. Kunstwörterverzeichnis. – »Ueberstich arbeiten oder machen …« Täubel, ebenda.
überstülpen 
s. umschlagen 2.
umbrechen 
»u.« Geßner,
Deutsch-franz. Kunstwörterverz. – Hübners Natur- u.s.w. Lexicon, Leipzig (1. Aufl. 1712) 1776 s.v. Buchdruckerkunst. – »U., ist eine Arbeit des Setzers, wenn er eine große Anzahl gesetzter Zeilen in ganze Columnen abzählt, nach ihrer bestimmten Länge formirt und justirt, und dann aus mehrern Columnen ganze Formen oder Bogen
ausschießt.« Täubel. Waldow.
umschlagen 
1. »Pappierumschlagen, heißt
diejenige Handlung in der Druckerey, wenn man das gefeuchtete Pappier untersucht,
ob es an jedem Ort gleiche Feuchtigkeit hat.« Geßner-Hager. – »Umschlagen der gefeuchteten Papiere«. Täubel.
2. »Die Formate in Duodecimo sind den Druckern / Registers
wegen / am füglichsten zuzurichten / daß der Widerdruck vberzwerch vmbgewendt [ Redinger fügt hinzu: oder umstülpt] werde / wiewol es etliche zurichten den langen weg vmbwendend [ R.: oder umschlagend].« Vietor 18. – Für »umstülpen« findet sich auch »überstülpen« bei Schmatz, Thun und Täubel (im deutsch-ital. Kunstwörterverz.). – »Umstülpen« und (s.v. Auflösen) »Umschlagung des Formats«. Geßner-Hager – »Das Umschlagen (Umwenden) der auf einer Seite bedruckten Bogen zum Zweck Bedruckens
der Rückseite unterscheidet sich wesentlich vom Umstülpen, welches zwar auch ein Umwenden der Bogen, aber in einer andern Richtung
ist. Beim Umschlagen werden die mit dem Schöndruck bedruckten Bogen von rechts nach links derart umgedreht, daß die bedruckte Seite nach unten zu liegen kommt, demnach das vordere Punkturloch
auch beim Widerdruck wieder zum Einlegen in die vordere Punktur benutzt wird.
Beim Umstülpen dagegen wendet man die Auflage [von hinten nach vorne] so um, daß das vordere Punkturloch beim Widerdruck in die hintere Punktur, das hintere
Punkturloch aber in die vordere Punktur eingelegt wird.« Waldow.
Unciale
(von lat. uncia d.i. ein zwölftel, näml. Fuß; also eigtl. zollgroßer Buchstabe) 
»Vncial- oder Quadrat-Buchstaben [»Qvadrat« wird
unter den »Schrifften« aufgeführt von Gveintz], werden auch noch zu den grossen Lateinischen Buchstaben gerechnet,
welche deswegen also genennet werden, weil sie den zwölften Theil eines Schuhes ausmachen.« Geßner-Hager. – »Uncialen, große Initialen [s.d.] ohne Verzierungen«. Waldow.
Unterführungszeichen 
heißen die Gänsefüßchen
oder auch das Divis, wenn sie an Stelle sich wiederholender Stichwörter bei tabellarischem Satz, bes. Preiscouranten, gebraucht werden. Waldow s.v. Gänsefüßchen. Schwark, Typogr. Allerlei 2. A. 1898 S. 39.
unterlegen 
1. »U., muß ein Setzer die Littern, oder
Schriften, wenn sie ungleichen Kegel haben, oder, wenn größere Littern in die Zeilen mitgenommen werden.« Geßner-Hager. – »Während man beim Überlegen den Durchschuß über den Worten anbringt, um ein richtiges Liniehalten derselben mit größeren Schriftgraden zu erzielen, geschieht dies beim U. unter den Worten.« Waldow.
2. »U. muß der Drucker oder Setzer die
Wörter, welche in irgend einer Forme (z.B. bey Kalendern) roth gedruckt werden
sollen. In dieser Absicht läßt er sich Unterlegstege von lindenem Holze machen, zieht das Wort heraus, schneidet
sich von obigem Holzstege ein eben so langes Stückchen ab, … legt dieses mit der Ahle in die Oeffnung, und setzt dann das Wort wieder darauf,
so wird es um so viel höher stehen, als die andern Wörter der Forme.« Täubel. Waldow.
3. »Unterlagen, ist ein Kunstwort bey den Druckern,
wenn sie bey Druckung der Forme sehen, daß es sich nicht heraus drucken will, so legen sie unten im Deckel so viel, als
der Fehler erfordert, an dem Orte, Maculatur hin.« Geßner-Hager. – »Unterlegen unter der Form beim Zurichten.« Waldow.
Unterscheidungszeichen 
s. Interpunktion.
Unterschlag 
der Fuß, das äußerste
Ende der Kolumne, welches aus Quadraten besteht. Waldow.
unterschneiden 
einzelne Versalbuchstaben größerer
Schriftgrade, welche viel Fleisch haben, so unterfeilen, daß sie näher aneinanderkommen. »Leipziger Cicero unterschnitten Hebräisch«. Pater 67. – »u.« Täubel s.v. Abklatschen u. Anschleifen. – Waldow, der auch vom »U. der Linien« handelt.
unterstanden 
gleichmäßig durchweicht
(vom Papier). Täubel
s.v. Anführen (einen Druckerlehrling) u. Drucken. |
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