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[ DOKUMENTE UND ZEUGNISSE ]

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H. v. Kleist, Dokumente und Zeugnisse 

Biographisches Archiv 


Die auf dieser Website teilweise neu, teilweise erneut publizierten Dokumente sind der Intention nach ein biographisches Archiv zu Leben und Werk H. v. Kleists. Ihre Anordnung ist alphabetisch und ihre Sammlung verfolgt – im Unterschied zu der bekannten, von Helmut Sembdner vorgelegten Kollektion der »Lebensspuren« – das Ziel, die überlieferten Quellen in ihrem jeweiligen historischen Kontext vorzustellen und transparent zu machen. Gegenüber dem erzählenden Nacheinander einer Quellenbiographie rückt damit das Publikationsdatum der Quellen in den Vordergrund der Aufmerksamkeit. Wenn man Glück hat – und wir hoffen darauf –, wird damit historische Information lesbar im Horizont ihres historisch je spezifischen Wissensstands.
Die einzelnen Quellen werden möglichst integral abgedruckt. Sie folgen direkt der Orthographie und Zeichensetzung der überlieferten Dokumente. Bei Briefen geschieht das ohne Kürzung nach Maßgabe des zugrundeliegenden Materials. Bei anderen Quellen wird dort, wo ein vollständiger Abdruck nicht sinnvoll erschien, das in ihnen überlieferte Zeugnis ungekürzt wiedergegeben. Als Regel kann gelten, daß nur komplette Sinneinheiten extrahiert werden, mögen das Folgen von Zeitungslieferungen im großen oder Absätze im kleinen sein. Ein prominentes Beispiel hierfür sind etwa die Tagebuchaufzeichnungen Goethes oder Bruno Hennigs Artikel über Marie v. Kleist.
Gedruckte Quellen werden nach den Erstdrucken zitiert (als Beispiel siehe etwa Hölders Reisebericht von 1803/04). Wenn diese Erstdrucke auf Handschriften zurückgehen, die später zuverlässiger ediert wurden, sind diese Neueditionen unserer Sammlung zugrundegelegt. Kriterium der Zuverlässigkeit ist die Differenziertheit der Handschriftenwiedergabe im Druckzeugen, m. a. W. die Menge der handschriftlichen Befunde, die in ihnen gespeichert ist. Sofern Drucke auf Apographen zurückgehen, werden diese als eigene Einheiten behandelt (Beispiel: die Abschrift des Briefs von Clemens Brentano an Achim v. Arnim, Prag, 10./11. 12. 1811, die, von Varnhagen angefertigt, bei Behrens et al. ediert wurde). Bei fragmentarischer Drucküberlieferung erfolgt die Edition – wo immer möglich – auf der Grundlage einer vorgängigen Prüfung der Handschrift. Wenn in der Quelle keine weiteren, auf Kleist oder die Datierung bezüglichen Informationen enthalten sind, die im Druck fehlen, folgt unsere Darstellung dem Druck (cf. etwa die Quelle, die Ilse-Marie Barth zur Aufführung von »Der zerbrochne Krug« erschlossen hat). Andernfalls wird direkt auf die Handschrift zurückgegangen (Beispiel: Arnims Brief an Reimer, Jahreswechsel 1810/11).
Nicht aufgenommen sind in das Archiv zum einen Texte, die den sogenannten ›Nachruhm‹ Kleists betreffen, also auf Kleists Leben und Werk lediglich retrospektiv Bezug nehmen. Sodann alle Dokumente und Texte, die in Bänden der BKA publiziert werden, insbesondere autographe Eintragungen Kleists, Paratexte zu Kleists Werk (etwa Adam Müllers »Amphitryon«-Vorrede) sowie alle Briefe, die an Kleist gerichtet sind. Auf Dokumente, die in den BKB bereits gedruckt vorliegen, wird in der alphabetischen Übersicht verwiesen, sie werden jedoch nicht noch einmal abgedruckt. In der Hypertextversion sind sie dagegen vollständig verfügbar. 
Eine Sonderstellung nimmt der ausführliche Neudruck aus Eduard v. Bülows Kleist-Biographie ein. Diese ist nach wie vor die ausführlichste Quelle für die Zeit des frühen Kleist und enthält die wohl umfangreichste Sammlung von zeitgenössischen Auskünften aus Kleists engerem biographischen Kontext. Als solche ist sie der Ausgangspunkt für alle spätere Kleist-Biographik und wird das auch weiterhin bleiben. Es schien uns daher sinnvoll, in diesen Textzusammenhang nicht einzugreifen und Bülows Arbeit möglichst ungekürzt zu Wort kommen zu lassen.
Die Sammlung wird als Drucktext in Heft 14 der BKB (erscheint ebenfalls 2000) abgeschlossen und durch ausführliche Register erschlossen. Parallel zur Hypertextedition im Web erscheint nach Vorlage des gedruckten Textes auch eine komplette Version der Quellensammlung auf CD. Die Darstellung der Quellen, die erst in BKB 14 im Druck publiziert werden, ist in der Onlineversion notgedrungen noch vorläufig.

Das Archiv bietet in der Hypertextedition außerdem Dokumente an, die für die Beschäftigung mit Kleists Leben und Werk nützlich sind und von der Forschung häufig herangezogen werden (etwa Reinhold Steigs umfangreiche Monographie zu den »Berliner Abendblättern«). Dieser Teil des Archivs wird kontinuierlich ergänzt.

Aufgebaut wurde das Archiv von Roland Reuß und Peter Staengle in Verbindung mit Arno Pielenz und Renate Schneider.

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Letzte Aktualisierung 09-Feb-2003
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