Ilse-Marie
Barth, Zur Aufführung von Kleists Lustspiel Der zerbrochne Krug am
Weimarer Hoftheater 1808. Ein unbekanntes Zeugnis aus Goethes Umkreis, in: Heinz Rupp,
Hans-Gert Roloff (Hrsg.), Akten des VI. Internationalen Germanisten-Kongresses Basel 1980,
4 Teile (Bern, Frankfurt am Main, Las Vegas: Lang [1980/81]) (= Jahrbuch für
Internationale Germanistik, Reihe A, Kongressberichte, Band 8), Teil 4, 405-411; darin:
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Aus: Heinrich Becker an Heinrich Blümner, Weimar, 29. 9. 1807
Vergangenen Mittwoch haben wir den Herrn Temperlein, mit außerordentlichen Beyfall hier
gegeben. Besonders hat er der Großfürstinn sehr gefallen, welche sich bald krank gelacht
hat, und mir durch den Kammerherr vihl schönes darüber hat sagen lassen. Es ging aber
auch sehr gut, und alle hatten ihre Rollen inne. Jetzt sind wir alle mit der eitlen
Mühe der Verliebtenbeschäftigt [
] Viehle gute Stücke sind
uns eingeschickt worden, und vihle in Versen. Besonders zeichnet sich ein Lustspiel in
einem Akt aus, in ganz neuer Manier, in Jamben, welches mit großer Freyheit geschrieben
ist, und von bedeutender Wirkung sein wird. Es handelt sich um eine Sache die geschehen
ist, nämlich um einen zerbrochenen Krug, es ist prächtig. Ich habe es zum streichen
bekommen, denn wie es steht, ist es nicht zu geben, es ist ein bischen derb, aber wenn der
Mann, den wir nicht kennen, uns mehr schicken wollte, daß wär unser Mann, von dem wir
für das Lustspiel vihl erwarten können.
H: GSA, Slg. Pasqué
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