Zeitung für die
elegante Welt, 3. 1. 1811, Nr. 2, Sp. 16
Berliner Abendblätter
- Öffentliche Danksagung.
An Herrn Heinrich von Kleist, betreffend seineBerichtigung in Nro. 73. derBerliner Abendblätter.
Es geschah häufig im Laufe des ersten Abonnements-Quartalsder Berliner Abendblätter, daß man, wenn man ihren Inhalt
langweilig, oder boshaft, oder unverständlich fand, mich als Verleger darüber zur Rede
setzte: warum ich nicht für anderen Stoff sorgte? und so mir die Ehre
erzeigte, mir einigen Einfluß bei der Redaktion derselben zuzuschreiben.
Diese unverdiente Ehre von mir abzulehnen, war der Zweck meiner
Anzeige bei Nro. 72.
Daß ich an der Redaktion nie Theil genommen und
ich bin also Herrnvon Kleist sehr verbunden, daß er mir vor dem
Publikum unaufgefordert hat bezeugen wollen, daß nur die Buchhändlerischen
Anzeigen des Blattes und in dem Blatte meinen, der übrige Inhalt desselben aber, der jene
Beschwerden veranlaßt, seinen Antheil daran ausmachen. Berlin, den 25. Dezember
1810.
J. E. Hitzig, Buchhändler.
- Erklärung
über die Anzeige des Kunst- und Industrie-Comptoirs in Nro. 73.der Berliner Abendblätter.
Bei dem höchst-geringen Interesse, welches das Publikum in den letzten Monaten des
laufenden Vierteljahres an den Berliner Abendblättern zeigte, glaubte ich
demselben eben kein sehr dankenswürdiges Geschenk zu machen, wenn ich ihm einige Stücke
mehr,als ich versprochen, gäbe. (Ich hatte nämlich 72 Stücke
versprochen, weil die Abonnenten den Bogen zu 1. Gr. erhalten sollten, 72 Viertelbogen
aber 18 Bogen betragen; die Extrablätter also sind ohnehin schon unentgeltliche
Beilagen). Der jetzige Verleger will sich, um der Schicklichkeit (?) willen, nach
seinem eigenen Ausdrucke, dieß Verdienst erwerben und ich wünsche ihm von Herzen, daß
man seine Großmuth erkennen, und daß es ihm gelingen möge, durch seine Liebe zum
Schicklichen so zu glänzen, als durch seine Freimüthigkeit. Berlin, den 25.
Dezember 1810.
J. E. Hitzig.
N. S. Nachdem durch vorstehende Erklärungen Alles Faktische berichtiget worden,
bemerke ich endlich, daß ich fernere Invektiven, weder Herrn Heinrich von Kleist,
noch seines Freundes, HerrnAugust Kuhn, aus leicht erklärlichen Gründen,
keiner Antwort würdigen werde. Berlin, den 25. Dezember 1810.
J. E. Hitzig
- Cf. >> Berlinische
Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen (Spenersche Zeitung), 29. 12. 1810,
Nr. 156 (unpag.)
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