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[ DOKUMENTE UND ZEUGNISSE ]

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Reinhold Steig, Heinrich von Kleist’s Berliner Kämpfe (Berlin, Stuttgart: Spemann 1901), 374f.

18. Der Branntweinsäufer und die Berliner Glocken.
(Eine Anekdote.)


Steht im 17. Abendblatt, vom 19. October 1810; xyz unterzeichnet; anekdotenhafte Verwendung Berliner Localwitze. Das Stück ist im consequenten Aufbau der Vertheidigungsrede, mit der sich der Säufer ehrlich vor seinem Hauptmann anklagt, so stark kleistisirt, daß es, woher es stammen möge, <375:> Kleist’s Schriften niemals vorenthalten werden kann: bemerkenswerth die auf niederdeutschem Sprachgrunde ruhende märkisch-berlinische Form des Wortes „Rennstein.“
Eine Stelle verlangt heute zum Verständnisse eine sachliche Erläuterung. Der Soldat geht über den Lustgarten; da läuten vom Dom herab die Glocken: „Pommeranzen! Pommeranzen! Pommeranzen!“ Freilich gab und giebt es einen Pommeranzenschnaps. Aber das Entscheidende ist, daß vor dem Lustgarten, der damals, nach der heutigen Museumsseite zu, durch einen offnen Wasserarm abgeschlossen war, nach dem neuen Packhof eine Brücke hinüberführte, die die Pomranz-Brücke hieß. Damit hängt der Localwitz zusammen.

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Letzte Aktualisierung 06-Feb-2003
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