TEXT – im Auftrag des Instituts für Textkritik e. V. herausgegeben von Roland Reuß und Wolfram Groddeck – ist eine in loser Folge erscheinende Zeitschrift zu Problemen der Textkritik, Edition und literaturwissenschaftlichen Grundlagenforschung. Jedes Heft hat einen thematischen Schwerpunkt. Außerdem veröffentlicht die Zeitschrift Rezensionen, Miszellen, Editionsporträts und Dossiers zu wissenschafts- und forschungspolitischen Fragen. Die Zeitschrift ist ein zwischen verschiedenen Disziplinen vermittelndes Forum für das Gespräch zwischen Theoretikern und Praktikern, Schriftgelehrten und Technikern, Wissenschaftlern und Lesern. Schrift und Druck kommen in der Zeitschrift zu Wort – und durch Faksimiles auch ins Bild. Redaktionsadresse: Die seit 1995 erscheinende Zeitschrift TEXT ist das Zentralorgan der Radikalphilologen unter den deutschen Editoren. Das Modell, nach dem sie im Gestus einer sezessionistischen Avantgardebewegung die kritischen Ausgaben der germanistischen Zunft unter Druck setzen, ist D. E. Sattlers inzwischen weit fortgeschrittene Revision der Texte Friedrich Hölderlins. Mit dem an Hölderlins Spätwerk geschärften Instrumentarium schaffen sich die Radikalphilologen ihren eigenen Kanon jenseits der Weimarer Klassik: Kleist, nicht Goethe; Robert Walser, nicht Thomas Mann; Friedrich Schlegel, nicht Friedrich Schiller. Die Radikalphilologen sind keine obskuren
Außenseiter. Sie sind ein Teil des allgemeinen Aufschwungs der
Editionsphilologie der letzten beiden Jahrzehnte. Denn anders, als es
manchmal scheinen will, antwortet die Germanistik auf die vielberedete
›Krise der Geisteswissenschaften‹ oder ›Medienwissenschaft‹. Weniger
auffällig, aber nicht minder dynamisch ist die Rückbesinnung auf den
einstigen Kern des Faches, die Editionsphilologie. Zu den aufregendsten Lektüre-Erfahrungen der
letzten Monate zählt das Studium der neuen Zeitschrift TEXT, auf den
ersten Blick ein Spezialorgan zu Problemen der Textkritik, der
Editionspraxis und der literaturwissenschaftlichen Grundlagenforschung
… Ob es darin ›nur‹ um ein Partizipialsuffix bei Kafka oder um
Überlegungen zu Nietzsches Nachlaß, um die Entstehungsdaten der Werke
Schillers oder um zwei konkurrierende Celan-Ausgaben geht, die Lektüre
ist meist überaus interessant. |
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