XVII. Wanderers
Abend.
Nun tummle dich, mein
Wanderstab!
Schon
blinkt der Abendstern,
Bald werf’ ich meine Bürde ab,
Das
Thor ist nicht mehr fern.
Wohl sehn die Häuser
kalt mich an,
Kein
Auge kennt mich nicht:
Was kümmert uns der fremde Mann?
Ob’s
mit ihm biegt und bricht.
Still! still, mein
Herz! Mein Stab, halt ein!
Was
ist das für Gesang?
Bald hie, bald da klingts süß darein
Das ganze Thal entlang:
Wir sind dir nah,
wir kennen dich,
Und
kennst du uns auch nicht,
Wir sind dir nah’ und lieben dich,
Du
liebes Angesicht!
Aus Wolken unser Auge
schaut,
Behütet
deinen Fuß,
Wenn Sonne scheint, wenn Dämm’rung graut,
Daß
er nicht straucheln muß.
In Lerchenstimmen
himmelan
Entlocken
wir dein Aug’,
Und athmen aus dem Busch dich an,
Im
kühlen Abendhauch.
Nun fördre fröhlich
deinen Schritt,
Und
sei nicht blöd’ und bang,
Der Stein selbst, den dein Fuß betritt,
Kennt
dich schon Jahre lang. <54:>
Geh’ ein zur Stadt
und freue dich,
Auch
Menschen wohnen drin,
Gezeugt, gesäugt, wie du und ich,
Von
gleichem Herz und Sinn.
Und pfleg’ des Leibes
wohl, und kaum,
Wie
du entschlafen bist,
So kommen wir im warmen Traum,
Dich
Liebchen herzt und küßt.