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Graf Otto Heinrich von Löben, IX. Die himmelfahrende Maria, 38f.

IX. Die himmelfahrende Maria.

Ave Maria!
Auf, auf, Maria!
Nach Morgen wende dein Gesicht.
Und siehst du die Wolken in fließenden Gluten
Und hörst du ihr Rauschen im Himmelsgrund nicht?
Sie fließen, sie schießen, die taumelnden Fluten,
Sie strömen zur Erde mit blendendem Licht.

Ave Maria!
Zu Schiff, Maria!
Kein Sturmwind hemmet seinen Lauf.
Mit goldenen Liljen ist alles umwunden,
Bis oben zum obersten Maste hinauf,
Wo die Blumen gepflückt sind, und wo sie erfunden,
Nach diesem Lande da geht unser Lauf.

Ave Maria!
Steh’ fest, Maria!
Das Schiff wankt nur für Jubelfreud,
Erkennst du, die rudernd das Fahrzeug regieren?
Aus jenem Land kamen die Schifferleut’.
Den Schiffergruß nimm, den sie intonieren,
Den Delfin, der jauchzend den Rücken dir beut.

Ave Maria!
Fahr’ wohl, Maria!
Schon liegt nach uns der Port gewandt.
Nun jubelt erst recht, ihr englischen Chöre,
Nun küsset, ihr Winde, Maria’s Gewand!
Lob sei Gott in der Höh’, und die himmlische Ehre,
Maria, Lob deinem gefürsteten Stand! <39:>

Ave Maria!
Zeuch hin, Maria!
Steig’ aus und nimm die Glorienkron’.
Die Fremd’ ist verschwunden, dein Reich ist gefunden,
Dich rufet der Vater an seinen Thron!
Sie hat Ihn gefunden, sie hält Ihn umwunden,
Die himmlische Mutter den göttlichen Sohn.

Derselbe.

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Letzte Aktualisierung 30-Mär-2003
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