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Graf Otto Heinrich von Löben, VII. Kunz von Kauffungen, 35f.

VII. Kunz von Kauffungen.
 Romanze.

„Weil die Sterne nun erwachen,
Will mein Herz zur Ruhe gehn.“
Ach! Du magst die Nacht durchwachen,
Denn die Ruh’ wird nicht bestehn.

„Wohl ist heut’ mein Herr so ferne,
Doch die Kinder sind bei mir.“
Ach! ihn schützen diese Sterne,
Sie sind nicht geschützt bei Dir.

„Wie so schuldlos, meine Söhne,
Wie so süß ihr liegt und ruht!“
Ach! bedroht ist ihre Schöne,
Räuber nahen deinem Gut.

„Nun muß ich euch wohl verlassen;
Segen, Kuß und gute Nacht!“
Ach! daß du sie nun verlassen!
Haußen wird so schwarz die Nacht!

„Fern von ihrem Aug’ und Munde
Kann nur Schlaf mir Labsal sein.“
Ach! bleib munter jetzt zur Stunde,
Fürstin, bleibe nicht allein!

„Wie die Wellen unten rauschen,
Wie die warmen Hauche wehn!“
Ach! Du wollst den Schritten lauschen,
Die aufs Schloß so dunkel gehn. <36:>

„Durch die Bäume spielen Winde,
Schütteln Blüth’ aus Lindenlaub.“
Wie begehn sie so geschwinde
Ach! an deiner Blüthe Raub!

„Welch Geräusch will mich erschrecken?
 Nein, es täuschte nur mein Ohr.“
Ach! Du bist nicht mehr zu wecken,
 Jetzt, o Fürstin! geht es vor.

„Warum fühl’ ich mich beklommen,
Die ich mich so still geglaubt?“
Ach! Dir ist die Welt genommen,
Deine Kinder sind geraubt.

Graf O. Heinr. von Löben.

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Letzte Aktualisierung 30-Mär-2003
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