XI. Variation
auf die Musen und Grazien in der Mark.
Nicht zu viel und nicht zu wenig!
Ist
der liebste Wunsch der Brust;
Nur kein Kaiser oder König,
Aber
auch kein Bettler just!
Alle Tage Fleisch im Topfe –
Nein,
den Aufwand litt ich nicht,
Und zu viel Gehirn im Kopfe,
Macht
nur Milzbeschwer und Gicht.
Wie so traulich ist’s im Häuschen!
Alles
sauber und gefegt,
Und so still, man hört das Mäuschen,
Das
sich auf dem Boden regt.
Drunten, in dem grauen Stübchen,
Um
den Milchnapf, aufgetischt,
Sitzen Mädchen, sitzen Bübchen,
Roth,
die Nasen nicht gewischt. <74:>
Helft mir nun den Kirschbaum pelzen!
Marsch
zum Garten! grabt und hackt!
Könnt euch auch im Sande wälzen,
Wenn
ihr wollt, gar splitternackt!
Mutter stopft den Hans indessen,
Daß
der Bube mir nicht grinzt –
Nicht wahr, Hans, du wolltest essen? –
Wie
der Pausback schelmisch blinzt!
Junge, treib das Vieh zur Weide!
Wie
das springt! der Muthwill stichts!
Auch das Vieh will seine Freude,
Von
Stallfütt’rung halt’ ich nichts.
Guck! da kömmt der Hahn, der Stürmer,
Mit
dem ganzen Harem an,
Pickt sich aus dem Miste Würmer –
Pros’t
die Mahlzeit, Göckelhahn!
Einen Trunk her, frisch und helle!
Arbeit,
liebes Weib, macht heiß!
Unser Wein fließt in der Quelle,
Das
ist unser künstlich Eis.
Unser Wildpret und Pasteten
Sind
Kartoffeln, groß und gut,
Denn es heißt: Du sollst nicht tödten!
Mir
wird schwiemlich, seh’ ich Blut.
Nun, ihr Kinder, laßt im Frischen
Uns
spatzierengehn, weit, weit!
Flink die Hosen an! Inzwischen
Mach’
ich meinen Vers auf heut.
Mäßigkeit in Ernst und Spaße!
Nicht
zu trokken, nicht zu feucht!
O die goldne Mittelstraße
Wird
uns Mittelmärkern leicht!