Hermann
F. Weiss, Neuentdeckte Phöbus-Spuren, in: ZfdPh 108
(1989), 162-179; darin: 163
Karl Bertuch an Karl August Böttiger, Weimar, 10. 1. 1808
Jason ist ausgelaufen\4\, das erste Stück erhalte
ich eben, und will es zur Sontagserbauung lesen. Der Schwager Prometheus in
Wien wird wohl noch zaudern.\5\ Die erste Helfte
von Goethe haben sie erhalten, 8-9 handelnde Personen werden auftreten.\6\ Fernow spendet dem Prometheus etwas über Ariost.\7\ Jason, Prometheus
u. Phöbus sind rühmliche gut gemeinte Unternehmungen werden sie aber auch
ein dankbares u. zahlendes Publikum finden?
Nach Briefen aus München ist Frau v. Stael dort mit einem akademischen Diner
regalirt worden u. weiter nach Wien gereist, wo sie ihre Lettres sur
lAllemagne endigen will. Da werden wir Weimarischen Herren wohl auch zur Schau
geführt werden.
Nimmt Küchelchen als Schriftsteller an Phöbus theil?\8\
Die hiesigen Kunstfreunde möchten wohl seinen Aufsätz über die Kunstausstellung in d.
Zeit. f d. eleg. Welt nicht vergeßen haben.
\4\ Die Zeitschrift Jason, die ab 1808 in
Gotha erschien, wurde von Karl Christian Ernst von Benzel-Sternau (1767-1849)
herausgegeben.
\5\ Die in Wien erscheinende Zeitschrift Prometheus
wurde 1808 von Franz Karl Leopold von Seckendorf und Josef Ludwig Stoll herausgegeben.
\6\ Die Hefte 1 und 2 des Prometheus enthielten
V. 1-402 des Festspiels Pandora.
\7\ Karl Ludwig Fernows (1763-1808) Beitrag
Über die Nachahmung des italiänischen Verses in der deutschen Poesie
erschien im vierten Heft des Prometheus.
\8\ Am 18. XII. 1807 schreibt Rühle
von Lilienstern an C. Bertuch, daß sich der Maler Gerhard von Kügelgen (1772-1820)
sehr lebhaft für den Phöbus interessiere (LS Nr. 201).
Allerdings trug er nur den Stich nach dem Gemälde Saul und David im
4./5. Heft bei. Heinz Härtl (Weimar) schlägt vor, den Rühle-Brief auf
den 20. statt den 18. XII. 1807 zu datieren: Die ,2 sieht aus wie
aus ,1 gebessert, danach ein Tintenklecks, den man für eine ,0 ansehen
kann. (Frdl. Mitteilung vom 12. XII. 1986.)
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