Hermann F. Weiss, Funde und Studien zu Heinrich von Kleist (Tübingen: Niemeyer
1984), 158
Julius v. Voß, Neu-Berlin, oder vaterländische Ideen über das
Wiedergedeihen und Emporblühen dieser Hauptstadt (Berlin 1812), 245f.
Manche Schriftsteller von tiefer als mittelmäßigen Talent, drangen mit ihren traurigen
Lustspielen oder lächerlichen Tragödien auf ihn ein, begehrten Darstellung, und meinte
Iffland diese weder vor dem Publikum, noch vor den Musen verantworten zu können, so
äußerten sie unartige, selbst gröbliche Empfindlichkeit in Briefen, welche sie zu
übersenden sich nicht entblödeten, oder suchten auch in Journalaufsätzen, Iffland und
seine Verwaltung schmähend, Rache zu üben. Wie oft konnten sie tief gedemüthigt werden,
wenn er, der Meister, in öffentliche Zergliederungen der Arbeiten hätte eingehen wollen,
worauf die Eigenliebe so trotzte. Es giebt keinen Fall, wo Iffland sich
dergleichen oft nur gerechte Genugthuungen erlaubte, manche
hingegen, wo er solchen Angriffen, nicht allein ruhige Nachsicht, sondern gelegentlich
Gefälligkeiten, sogar Wohlthat entgegenstellte. Dies ist vollkommene Wahrheit, vielen
bekannt, denen das gesammte berlinische Theaterwesen nicht eben fremd blieb. Welch ein
Charakter und welch eine seltne Kraft, so vielen begegnenden Schwierigkeiten zu
widerstehn!
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