Hermann
F. Weiss, Heinrich von Kleist und Johann Friedrich Cotta. Anläßlich
eines Brieffunds im Nachlaß Felix Mendelssohn-Bartholdys, in: JDSG 15 (1986), 22-33;
darin: 31
Eintrag in Cottas Kontokorrentbuch, 1808
Tatsächlich half Cotta dem Dichter hier nicht nur aus einer finanziell, sondern auch
psychologisch schwierigen Situation heraus. Ohne das ganze Drama gelesen zu haben,
überwies er sogleich die Druckkosten und den von Kleist erbetenen Vorschuß von
150 Rth. (II, 813), also insgesamt 353 Rth.
(II, 814).\29\ Daß Cotta zu diesem Zeitpunkt
Kleist gegenüber positiv eingestellt war, erhellt auch daraus, daß er zusätzlich auf
das Taschenbuch-Projekt einging. Zu betonen ist, daß er Kleist zu einem Zeitpunkt
entgegenkam, der für Buchhändler und Verleger schlimm genug war.
\29\ Im Druckauftrags- u. Kalkulationsbuch von
1800-1810 (Bestandsverzeichnis S. 17) ist die Penthesilea nicht
nachgewiesen. Dagegen befindet sich der dem Brief Kleists vom 7. VI. 1808
beigelegte Druckkostenvoranschlag für das Drama im Cotta-Archiv. Er beträgt
203 Rthl. 14 gr. (Lebensspuren Nr. 276a). Eine bisher
unbekannte Eintragung vom Jahre 1808 in dem gleichfalls im Cotta-Archiv aufbewahrten
Kontokorrentbuch (Bestandsverzeichnis S. 19) lautet: Aug 25
Za[h]l[ung] an H. v. Kleist 353 [Reichstaler] 14 [Groschen]. Sie
befindet sich auf einer mit Hr Frege und Ges. in Leipzig überschriebenen
Seite in der Haben-Spalte. Es handelt sich um das von Christian Gottlob Frege (1778-1855)
geführte Bankhaus Frege und Co. in Leipzig.
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