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[ DOKUMENTE UND ZEUGNISSE ]

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Ernst Wilhelm Weber, Zur Geschichte des Weimarischen Theaters (Weimar: Böhlau 1865), 268f.

„Das Käthchen von Heilbronn“


Noch andere Stücke religiösen oder biblischen Inhalts wurden Goethe zur Aufführung vorgelegt, wie die beiden Dramen Moses und Luther von Klingemann, ein zweiter Luther 1817 von einem Unbekannten, und Johannes von Krummacher; er legte sie aber bei Seite. Gewöhnlich las ihm eingesandte Novitäten der Art sein Schreiber John vor und Goethe pflegte, wenn er das Tendenziöse solcher Stücke durchmerkte, zu sagen: „Ich rieche schon das Christenthum.“\1\ Als Goethe das Kleistsche Käthchen von Heilbronn, was ihm sein treuer Sekretär Kräuter zubrachte, da es in Weimar viele entzückte, unter andern Falk und Schulz, und viele es auf der Bühne zu sehen wünschten, gelesen hatte, sagte er: „Ein wunderbares Gemisch von Sinn und Unsinn! Die verfluchte Unnatur!“ und warf es in das lodernde Feuer des Ofens mit den Worten: „Das führe ich nicht auf, wenn es auch halb Weimar verlangt.“ Kräuter war erschrocken, weil er das Exemplar geborgt hatte. War ihm ein solches Stück <269:> religiösen Inhalts in der letzten Zeit seiner Direktion angelegentlich empfohlen, so übergab er es an den Oberkonsistorial-Direktor Peucer zur Begutachtung.

\1\ So erzählt Schubart.

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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