Ludwig Tieck, Friedrich v. Raumer
(Hrsg.), Solgers nachgelassene Schriften und Briefwechsel, 2 Bde.
(Leipzig: Brockhaus 1826), Bd. 1, 207
Karl Wilhelm Ferdinand Solger an Friedrich v. Raumer, Frankfurt (Oder),
31. 12. 1810
Die Abendblätter gehen also zurück? Ich muß Ihnen sagen, daß ich Kleist sehr
lieb gewonnen habe, seitdem ich seine Erzählungen und Käthchen von Heilbronn gelesen
habe. Besonders in dem letzten steckt ein großer Fonds von poetischem Geist. Manches
darin kann ich geradezu vortrefflich nennen. Ich bin gewiß nicht zu freigebig mit solchen
Urtheilen, aber ich muß ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen.
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