Reinhold
Steig (Hrsg.), Achim von Arnim und Clemens Brentano (Stuttgart: Cotta 1894),
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Clemens Brentano an Achim v. Arnim, Kassel, März 1808
Nach Arnims holländischem Bilde ist das der Einsiedlerzeitung vom 25. Juni zu
Brentanos Geschichte des ersten Bärnhäuters beigegebene Kupfer gearbeitet. Clemens kam
sogleich auf den Gedanken einer Karikatur. Auf einem Foliobogen entwarf er oder Ludwig
Grimm eine Skizze, wie ein Einsiedler von Zeitungsgespenstern bestürmt wird: Die Taube bringt Deine Zeitung, der steife sächsische Phöbus
dazu, und Prometheus, den die Schnecken fressen. Das Morgenblatt ist sehr natürlich, die
aus der Erde sehenden Hände sind eine Verschwörung gegen das Morgenblatt. Auf das
Flammenschwert des Phöbus setzte Clemens die Worte: Wenn Adam malt und Eva
kleistert, dann wettert Phöbus hochbegeistert und über den
angeschmiedeten Prometheus: Wir kreuchen und schleichen auf glänzenden
Bäuchen; der weiblichen Figur in der Mitte, der schönen Reinbeckerin,
gab er einen Spieß Epigrammetsvögel oder Pumpelmeisen in den Arm. Es war
also die Karikatur zum Theil eine auffrischende Wiederholung der bereits im Uhrmacher Bogs
ausgespielten Satire. Die Skizze ist nachträglich im Hinblick auf die heftiger werdende
Fehde zwischen der Einsiedlerzeitung und dem Morgenblatte ein wenig abgeändert worden.
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