(Otto
August Rühle v. Lilienstern:) Reise mit der Armee im Jahre
1809, 3 Bde. (Rudolstadt: Hof-, Buch- und Kunsthandlung 1810/11),
Bd. 1, 276f.
Ferdinand Hartmann im Phöbus
Du tadelst, dass ich in meinem Briefe an Ernestine mich desselben Fehlers gegen H. v. R.
schuldig mache, dessen ich ihn gegen Friedrich zeihe, und dass ich ihn vornämlich
ungerechter Weise irgend einer feindseligen, hämischen Absicht gegen Friedrich
anschuldige, da er doch ausdrücklich das Gegentheil behaupte, und Beringer aus
unverwerflicher Quelle wissen will, dass ihm diess nie in den Sinn gekommen sey. Das kann
wohl möglich seyn, allein des Menschen innere Absicht bei seinem Thun und Lassen ist
allein dem Himmel unverborgen, wir aber sollen uns an seine Werke halten und auch an seine
Worte, in <277:> wie fern sie als Werke zu betrachten sind. Es war anfangs meine
Absicht, die Ramdohrschen Bemerkungen Schritt für Schritt durch zu gehen, und
dabei meine Glossen hinzu zu fügen. Herr Hartmann, ein
hiesiger Maler, ist mir indessen zuvorgekommen, und hat eine ähnliche Analyse im 11ten
Hefte des Phöbus mit so vieler Geschicklichkeit und Gründlichkeit durchgeführt,
dass ich mich dieser Mühe grösstentheils überheben, und Dich auf seine Aussprüche
verweisen kann, denen ich vollständig beipflichte.
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