Helmuth Rogge, Kleist
und Rahel, in: JbKG (1923/24), 127-134; darin: 128
Rahel Levin-Robert an Alexander v. d. Marwitz, Berlin,
24. 5. 1810
Ich bin auch jetzt von einem Menschen, das heißt von Kleist, dem
Dichter, dem Freunde von Adam Müller, sehr eingenommen. Er ist mir auch gut. Gestern
Morgen ging ich mit ihm, und gestern Abend erhielt ich Ihren Brief! Ich komme ihm mehr
wunderbar fast putzig, fast! als rührend vor. Keinen
Strahl von Zärtlichkeit, also von Sicherheit, wirft mir sein Auge! Und daß ichs
nur sage: ist er für mich nicht ganz sehend, so hat er doch noch einen
Staar!
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