Johann Baptist Pfeilschifter,
<Vorrede zu: Marbod und Herrmann. Eine Scene aus der Herrmannsschlacht,
einer Reliquie von Heinrich von Kleist.>, in: Zeitschwingen
oder des deutschen Volkes fliegenden Blätter, 22. April
1818, Nr. 31, 121
Zum Herrmannsschlacht-Druck der Zeitschwingen
- Wer kennt nicht das liebliche Käthchen
von Heilbronn und das unglückliche Ende des Dichters
desselben, des gemüthsreichen Heinrich von Kleist?
Wie wir vernehmen, ist Tieck beschäftigt, des frühhingegangenen
Freundes Nachlaß endlich dem Publikum mitzutheilen.
Eine der herrlichsten Reliquien ist unstreitig die Herrmannsschlacht,
die Kleist vor dem Ausbruche des Krieges 1809 bei
seinem Aufenthalte in Prag, Deutschlands Befreiung,
die er nicht mehr erlebte, schon damals hoffend, in edler
Begeisterung zur Beflügelung des Volkes schrieb, die
aber nie auf die Bühne gekommen ist. Wir besitzen eine
von des Verblichenen Hand selbst durchcorrigirte Abschrift,
und glauben, den Dank unserer Leser zu verdienen, wenn wir
eine der herrlichen (wir wissen kaum zu wählen) Scenen,
an denen das ganze Schauspiel so reich ist, hier mittheilen.
-
D.
Herausgeber
|