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Ferdinand Heitmüller, Aus dem Goethehause. Briefe Friedr. Wilh. Riemers an die Familie Frommann in Jena 1803-1824 (Stuttgart: Cotta 1892), 110f.

Friedrich Wilhelm Riemer an Familie Frommann, Weimar, 3. 2. 1808

Weimar d. 3 Februar 1808.

Besten Dank für Ihr freundliches Briefchen, mein Theurer! Ihres Gemüths Gesinnungen sollen an die respectiven Interessenten communicirt werden. Möge doch recht oft Gelegenheit eintreten, wo wir Ihnen hier etwas Angenehmes erzeigen können: denn es kommt uns selbst so reichlich zu Gute. Wenn nicht früher, zum standhaften Prinzen sehen wir Sie doch wieder hier. Die Rollen sind ausgeschrieben.
Zugleich erfolgt hiermit ein Kasten, worin das Portrait der Herzoginn, nebst einem Portefeuil, worin sich auch der Phoebus befinden wird. Ich fürchte das erste Stück wird Ihnen nur zu sehr Phébus dünken, und die busenlose Penthesilea Sie eben nicht charmiren. Alles dieß mit den schönsten Empfehlungen von G. und Ihr.
Heute Mittag ißt Werner bey uns, und so kann ich erfahren, wie lange er sich noch aufhalten wird. Eine Recen- <111:> sion der heutigen Vorstellung erhalten. Die Rede der Libussa ist zweckmäßig abgekürzt u. läßt sich nun eher verstehen; welches um so nothwendiger ist, als die Peripetie darauf ruht.
An Ihrer Freude nehme ich lebhaften Theil, zwar noch aus einem dunklen Ort schauend, wie Paulus sagt; aber es soll bald hell werden, damit unsre Freude vollkommen sey.
Grüßen Sie schönstens im und außer dem Hause und Leben recht wohl

Ihr
F. W. Riemer

 

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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