Johann Wolfgang
v. Goethe, Werke, hrsg. im Auftrage der
Großherzogin Sophie v. Sachsen, 133 Bde. (Weimar: Böhlau 1887-1918), I. Abt.
(Werke), Tag- und Jahreshefte 1807, Lesarten, Bd. 36 (1893), 382-393; darin: 388
„Amphitryon“
Von Gedichten machten die Hebel’schen einen großen Effect. Parthenais
gab anmuthige und anregende Unterhaltung. Schlegels Sonette und dessen Bund der Kirche mit
den Künsten waren bei uns an der Tagesordnung. Sie wurden als Muster zu geselligen, ja
leidenschaftlichen Recitationen und Declamationen hervorgehoben und ihre Vorzüge um desto
mehr erkannt, als die Sonetten- und Stanzen-Lust in unserem Kreise gleichfalls heimisch
geworden. Amphytrion von Kleist erschien als ein bedeutendes, aber unerfreuliches Meteor
eines neuen Literatur-Himmels, an welches sich Adam Müller’s Vorlesung über
spanisches Drama wohl geistreich und belehrend anschloß, aber auch nach gewissen Seiten
hin eine besorgliche Apprehension aufregte.
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