Ludwig Geiger, Erich
Schmidt, Bernhard Suphan (Hrsg.), Gedichte, Briefe und
Aktenstücke, in: Goethe-Jb 9 (1888), 7-106; darin: 47
Adam Müller an Johann Wolfgang v. Goethe, Dresden, 31. 7. 1807
Hochwohlgebohrner Herr
Höchstzuehrender Herr
Geheimer Rath!
Ew. Excellenz nehme ich mir die Freiheit zwey Werke eines Freundes zu überreichen, die,
wenn mich nicht alles trügt, die Billigung des einzigen Richters den der abwesende
Verfasser im Auge gehabt haben kann, erhalten werden. Eigne Arbeiten Ew. Excellenz
vorzulegen hätte ich nicht leicht gewagt; desto unbefangener und zuversichtlicher darf
ich diese würdigere Sendung mit Ausdrücken der Verehrung Ihres unsterblichen Nahmens
begleiten. Möge mir die Kraft werden um durch eigne künftige Werke Ihr Wohlwollen zu
gewinnen, die fast einzige Gunst, welche ich vom Schicksal begehre.
- Ew. Excellenz
gehorsamster
Adam Müller.
Dresden. 31. Jul. 1807.
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