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Friedrich de la Motte Fouqué, Aus dreier deutschen Fürsten Lebenslauf, in: Berlinische Blätter für deutsche Frauen, 2 (1830), H. 4, 151-164 (311 Zeilen); darin: 157 (Z. 145-166)

„Prinz Friedrich von Homburg“


Am schlimmsten unter den Künstlern ist mit dem ehrbaren Land-Grafen der dem Unterzeichneten sonst so liebe, nun schon vorlängst und schmerzlich verewigte Heinrich von Kleist in seinem Schauspiele: „der Prinz von Hessen-Homburg“ umgegangen. Die an und für sich kräftige, ja ursprünglich durch und durch edle Dichter-Natur hatte – nach einer seltsam inwohnenden, oder vielleicht auch von Unpoetischen eindemonstrirten Unart sich es oftmal zum Thema gemacht, das an und für sich Widersprechende in einen sogenannten Flammen-Guß zu verschmelzen. Kalt absichtlich geschürte Flammen jedoch zünden bekanntlich selten, und wenn sie’s thun, thun sie’s auf nur verderbliche Weise. Heinrich Kleist hatte leider statt des übersprühenden Fürstenkrieges einen weichlichen Träumer hingestellt, nicht des feurigen Helden, nicht auch des feurigen Dichters selber, der voll seltsamer Verblendung, aus unkriegrischen Zauberformeln ihn heraufzubeschwören versuchte,  auch nur im Mindesten werth. –

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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