Otto Fiebiger, Die
Kleist-Ausstellung der Sächsischen Landesbibliothek Mai 1925, in: JbKG (1925/26),
152-158; darin: 155
Heinrich Geßner an Karl August Böttiger, Zürich, 23. 2. 1808
Glück zu zu Ihrem Phöbus, auf deßen erste Erscheinung ich begierig
bin. Ich halte viel auf meinen alten Freund Kleist, aber ob eben sein
ungeregeltes genialisches Wesen zu einem regelmäßigen Gange geeignet sei, weiß ich
nicht. Seit Jahren weiß ich nichts mehr von ihm, u[nd] erst las ich in irgend einem
öffentlichen Blat, daß er nach einer franzos[ischen] Festung deportirt war, gewis auch
so schuldlos als man sein kann. Wenn Sie ihn sehen, so sagen Sie ihm alles herzliche von
mir.
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