Arno Barnert
in Zusammenarbeit mit Roland Reuß und Peter Staengle, Polizei
Theater Zensur. Quellen zu Heinrich
von Kleists Berliner Abendblättern, in: BKB
11 (1997), 29-353; darin: 278
Friedrich Adolf v. Kalckreuth an Karl August
v. Hardenberg, Berlin, 1. 12. 1810
<73r>
In Verfolg der mit Euer Excellenz bereits genommenen
Rücksprache, beehre ich mich, Hochdieselben hierdurch
noch ganz ergebenst zu benachrichtigen; wie ich dem
Oberstlieutenant von Willissen, Commandeur
des ersten Westpreußischen Infanterie Regiments die
Abhaltung der nach anliegender abschriftlicher Kabinets-Order
Allerhöchst anbefohlenen Untersuchung über den Vorfall
im Schauspiel-Hause, von Seiten des Militairs, dato
übertragen, und demselben alle hierauf Bezug habende
vorräthige Rapporte vorläufig übergeben habe; mit
dem Bemerken, daß wenn noch nachträglich Klagen beÿ
Euer Excellenz in diesem Betref eingehen sollten,
derselbe sie sofort mit aufnehmen müßte. Es wird daher
von dem Oberstlieutenant von Willissen gedachte
Untersuchung in Gemeinschaft mit dem Criminal-Director
von Schlechtendahl, und einem von
mir noch zu benennenden Auditeur am 3ten
dieses ihren Anfang nehmen, und habe ich zum Versammlungs-Ort
der Commission das Gouvernement-Büreau, Markgrafen
Strasse No 50. bestimmt; welches
ich Euer Excellenz noch nachträglich anzuzeigen nicht
verfehlen wollen.
Berlin
den 1ten Dezember 1810.
Kalckreuth
Des Königlichen Preuß. Staats-Canzlers pp
Herrn Freiherrn von Hardenberg Excellenz
hieselbst
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prs. 2. Decembr.
No. 65 G
An den Geheimen StaatsRath
Sack Hochwohlgeb
Antwort dHE FeldM
Hardenberg
2 Dec.
pd 2. Dec. 10.
ad Acta
Allg. Pol. Depart.
103/pCO
1. Beil.
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H:
GStA-PK, Sign.: HA I, Rep. 77, Tit. 420, Nr. 2, Bd. 1,
Bl. 73
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