BKA-Brandenburger Kleist-Ausgabe Start Übersicht Suchen Kontakt Andere interessante Websites Institut für Textkritik e. V.

[ DOKUMENTE UND ZEUGNISSE ]

[ ]


B

Otto Brahm, Heinrich v. Kleist (Berlin: Fontane 1884), 329

Mitteilung von Hedwig v. Olfers

Gern las er seine Werke den Freunden vor, und Frau von Olfers, die Tochter Stägemanns, erinnert sich noch, „Penthesilea“ und den „Prinzen von Homburg“ von ihm gehört zu haben: er begann meist zaghaft, fast stotternd, und erst allmählig ward sein Vortrag freier und feuriger. Aus der allerletzten Zeit Kleists erzählt Frau von Olfers, daß er, am Tage vor seinem Tode, bei ihrer Mutter eingetreten sei, und daß die leidende Frau ihm entgegengerufen habe: „Verzeihung, lieber Kleist, aber ich kann Sie jetzt nicht empfangen,“ – worauf er, ohne etwas zu sagen, das Zimmer wieder verlassen habe; als dann am nächsten Tage die Katastrophe eintrat, hat die Freundin sich selbst bittere Vorwürfe gemacht, weil ein Aussprechen mit ihr vielleicht doch das Aeußerste verhindert hätte.

[ B ]

[ ]

Copyright © 2000 by Institut für Textkritik e. V., Heidelberg
Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
[ Webdesign: RR 2000 ]