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Karoline Bauer, Verschollene Herzensgeschichten. Nachgelassene Memoiren. Bearb. von Arnold Wellmer. 3 Bde. (Berlin: Gerschel 1880-81), Bd. 3, 471

Ludwig Tieck über Kleist

Auch mit dem armen Kleist war er in Berührung gekommen. Bei der Verschiedenartigkeit ihrer menschlichen und dichterischen Anlagen konnten sie sich nicht näher treten. Tieck sprach, bei aller Anerkennung von Kleist’s großem dramatischen Talent, von des unglücklichen Dichters fixen Ideen, die sich so krankhaft steigerten, daß Kleist einst im Ernst versuchte, Adam Müller von der Dresdener Elbbrücke zu stoßen, weil er sich einbildete, dessen Frau wahnsinnig zu lieben und ohne ihren Besitz nicht leben zu können. – Daß Kleist die Katzen haßte, war in des Katzenfreundes Tieck Augen auch eine fixe Idee. Und daß Kleist einst einem Kätzchen zumuthete, von eingemachten Ananas zu naschen, um dadurch die Katastrophe herbeizuführen, reizte den Kenner der Katzennatur zu überlegenem Spott.

er] Tieck

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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