Hellmut
Meyer & Ernst (Berlin), Auktion, Katalog 17: Autographen
20. 6. 1931, 84f., Nr. 388
Johann Kaspar Manso an ?, Breslau, 22. 6. 1808
388 Manso, Johann Kaspar, Historiker und Dichter, schrieb im Xenienstreit
gegen Goethe und Schiller das Pamphlet: Gegengeschenk an die Sudelköche zu Weimar
und Jena. 1760-1826. Eigh. Brief m. U., Breslau, 22. VI. 1808.
4 Seiten. 8°.
Interessante Bemerkungen zu Kleists
Phoebus Was ich zum Phöbus sage? Dass er doch mehr
funkelt, als leuchtet
Es sind in der That einige treffliche Aufsätze, oder
richtiger, herrliche Gedanken von Adam darin, aber auch da so viel Seltsames. Insbesondere
sind die dramatischen Arbeiten von <85:> Kleist
doch im Ganzen höchst
abenteuerlich. So etwas kan unsere Poesie unmöglich brauchen. Aber überhaupt, wo soll es
zuletzt heraus mit all unseren aesthetischen Geschreibsel? Welche Menge von guten Köpfen
gehört dazu, um alle unsere Journale gut zu bedienen? Vorher schreibt er
u. a.: Das Böttger wieder mit den Schlegeln gut Freund ist, wundert mich im
geringsten nicht. Er ist ein Mann ohne Charakter. Mehr wundert mich, wie der jüngere
Schlegel von Paris nach Köln, von Köln nach Dresden, von Dresden nach Wien reisen kann.
Woher bekommt er das Geld? Ich weiß so etwas nicht möglich zu machen. Mit seinem
Katholicismus, sagt das Morgenblatt, habe es seine eigene Bewandniss. Welche denn? Wer
katholisch ist, ist es. Und die Frau von Staël? Sie soll ein Werk von sich, als Mscript,
an gute Freunde verschenken. Wissen Sie davon etwas Bestimmteres?
Er
erwähnt auch Schiller und Rhode.
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