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Ludmilla Assing-Grimelli (Hrsg.), Briefwechsel zwischen Varnhagen und Rahel. Aus dem Nachlaß Varnhagen’s von Ense, 6 Bde. (Leipzig: Brockhaus 1874/75), Bd. 2 (1874), 65f.

Rahel Levin-Robert an Karl August Varnhagen v. Ense, Berlin, 5. 5. 1810

Sonnabend, den 5. Mai.
Varnini! bezahlt bin ich noch nicht: ich habe aber etwas anderes Geld bekommen. Also antworte mir gleich, und bestimmt, und strenge Dich an, und komme; und hole mich. Wir werden eine Götterreise haben. Da ich Dich sehen soll, schreib’ ich Dir nichts mehr von Büchern und Menschen. Adam Müller’s Kleist sehe ich jetzt. Ich lieb’ ihn, und was er macht. Er ist wahr, und sieht wahr. Alles mündlich! Lebe wohl. Wir wollen auch grausam wahr sein. Façon de parler! grausam wird <66:> nur die Lüge. Adieu. Grüß Du Minna! Ich habe gar keine Scheu vor ihr nach dem Unfall!Adieu!

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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