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Wilhelm Amann, Der „edle Unglückliche“. Fouqué über Kleist, in: BKB 12 (1999), 33-99; darin: 40

Fouqué an Karl August Varnhagen v. Ense, Nennhausen, 19. 2. 1808


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Von den Phoebusrittern nur soviel, daß es mir mit dem Einen, mit Kleist, ganz kurios geht. So wahnwitzig mir die Penthesilea freilich erscheint, so spüre ich doch, gew eine gewisse Vorliebe für sie. Geschieht es, weil ich jetzt gleichfalls ein etwas verrücktes Trauerspiel schreibe, und es neben der Amazonenköniginn sich ganz gescheut vorkommt? Oder ist nicht vielmehr eine wirkliche bachant bacchantisch tolle Kraft in diesem Gewühl? Wenn er sich nur noch mehr hätte gehn lassen. Aber so tritt leider eine fremde Besonnenheit nur allzuoft dazwischen, und

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verunstaltet die eigenthümliche Keckheit zur Affectation. – Das gezierte prosaische Gerede im Phoebus habe ich wenig oder gar nicht ansehn können. Im Ganzen also finde ich freilich 10 Rthr Conventionsgeld nicht zum besten angelegt, zumahl da mich ^gleich Dir^ die elende Prahlerei mit Göthe und Honorar unsächl unsäglich empört. Da man mich aber um Beiträge bitten ließ, meinte ich bescheidner Weise, die Leute könnten nicht anders als sehr gescheut sein, und war rasch mit dem Subscribieren bei der Hand. Mir ist schon recht geschehn.


H: BJK (4 Seiten, 151 Zeilen; hier: Z. 98-123).
Antwort auf Varnhagens Brief vom 9. 2. 1808, in welchem es über den Phöbus heißt (zit. n. Varnhagens Abschrift, BJK): „ – Was sagst Du zu den Föbusrittern? Sollte man sie nicht strafen mit Boileau’s Vers: pour eux Phébus est sourd et Pegaze est rétif! Das Pochen auf Goethe, und dann auch aufs Honorar ist doch schändlich! Mir thuts besonders leid um Kleist, der sonst ein lieber guter Mensch war, auch noch jetzt in Bernhardi’s Sache mir treuen und guten Dienst leistet. Ich würde Dir lieber zum Prometheus rathen, der scheint solider.“
Trauerspiel] vermutlich der erste Teil der Trilogie „Der Held des Nordens“, der unter dem Titel „Sigurd der Schlangentödter“im Sommer 1808 bei J. E. Hitzig erschien.

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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