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Abb. 1: Faksimile der Erstausgabe von Franz Kafkas »Das Schloss«, herausgegeben von Max Brod (1926) Mit der posthumen Publikation des »Process« 1925 hatte Max Brod seine Redaktion der überlieferten Romanfragmente Kafkas begonnen. Seine Absicht war, sie in der literarischen Öffentlichkeit durchzusetzen und eine Gesamtausgabe der Kafkaschen Werke aus dem Nachlaß herauszugeben. Ausbleiben eines Verkaufserfolgs und finanzielle Schwierigkeiten des Berliner Verlages »Die Schmiede« führten zum Verlagswechsel. Ende des Jahres 1926 – das genaue Datum läßt sich nicht feststellen – erschien Kafkas »Schloss« im »Kurt Wolff Verlag« in München. Der Verlag bemühte sich um eine breite Wirksamkeit des ›Romans‹. Im Oktober 1926 wurde er in der »Frankfurter Zeitung« vorabgedruckt. Abb. 2: Widmung Zunächst wurden vermutlich nur zwei leinengebundene, von Georg Salter unterschiedlich gestaltete Ausgaben des »Schloss« publiziert. Durch eine ähnliche Buchgestaltung wie die der in der »Schmiede« erschienen Bände (»Ein Hungerkünstler«, »Der Prozess«) signalisierte man, daß man am Projekt einer Gesamtausgabe festhalten wollte. Abb. 3: Aufgeschlagene Doppelseite Dem im Rahmen der FKA erscheinenden Faksimilenachdruck wurde ein Exemplar der broschierten Ausgabe zugrundegelegt, das unmittelbar auf den Umkreis Kafkas zurückgeht. Auf dem Vorsatzblatt findet sich eine Widmung Dora Dymants an den Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Herman Greid (Vgl. Abb. 2). Abb. 4: Fadenheftung Der Nachdruck dient dem Zweck, die Anfänge der Wirkungsgeschichte Kafkas zu dokumentieren und sie wieder unverstellt wahrnehmbar zu machen. Durch die in Arbeit befindliche historisch-kritische Edition der »Schloss«-Handschrift wird eine kritische Einsicht in die Textherstellung Brods und eine genaue Analyse ihrer Grundentscheidungen möglich werden. Marit Müller Abb. 5: Fadenheftung (Bund) |
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