Zum Abschluß der Brandenburger Kleist-Ausgabe BKA IV/3 850 Seiten, ca. 250 Faksimiles., geb. im Schuber mit BKB (Brandenburger Kleist-Blätter)
20 Kleists Abschiedsbrief an seine Schwester Ulrike, 21. November 1811. »… die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war … Stimmings bei Potsdam / d.– am Morgen meines Todes.« Mit dem dritten Band der historisch-kritischen Edition der Briefe Heinrich v. Kleists, der die Brandenburger Kleist-Ausgabe zum Abschluß bringt, liegt die erhaltene Korrespondenz vollständig vor. Der Band umfaßt mehr als 120 Schreiben von Kleist sowie ein starkes Dutzend an ihn adressierter Briefe aus der Zeit zwischen Kleists publizistischer Etablierung in Dresden bis zum Freitod am Kleinen Wannsee. Sämtliche originalen oder in zeitgenössischen Kopien erhaltenen Handschriften sind in Transkriptionen mit Manuskriptabbildungen ediert. Der Wiedergabe jedes Briefes ist eine detaillierte Beschreibung des Textzeugen vorangestellt, die u. a. auch die Überlieferungsstationen dokumentiert. Personen-, Werk- und Ortsregister erschließen den Band. Die Brandenburger Kleist-Blätter (BKB) 20 enthalten zu Kleists Biographie ab September 1807 eine detaillierte Chronik sowie ein Verzeichnis der überlieferten und erschlossenen Korrespondenz; außerdem Interpretationen und neuaufgefundene Dokumente.
Zum Abschluß der Brandenburger Kleist-Ausgabe Die Brandenburger Ausgabe (BKA) sämtlicher Werke und Briefe Heinrich von Kleists, 1988 mit dem Ziel, erstmals das gesamte überlieferte Textkorpus Kleists in authentischer Form der literarischen und wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird mit dem Erscheinen des dritten Briefbandes zum Spätsommer dieses Jahres komplett in 20 Bänden vorliegen. In einem Zeitraum von kaum mehr als zwei Jahrzehnten hat die BKA philologische Grundlagenforschung geleistet. Gegen den anfänglichen Widerstand von Teilen der etablierten Germanistik ist die BKA kontinuierlich zu einem Archiv angewachsen für alle, die eine intensive Auseinandersetzung mit Kleists Texten und seiner Biographie suchen. Bei der Erarbeitung der BKA waren zwei miteinander korrespondierende Intentionen maßgebend: die Transparenz des editorischen Verfahrens und die vollständige Dokumentation aller überlieferten Textzeugen, mithin die Reproduktion sämtlicher, zwischen Philadelphia und St. Petersburg verstreuten Werkmanuskripte und Briefhandschriften. Die parallel zu den Textbänden erschienenen Brandenburger Kleist-Blätter haben sich als ein wichtiges Instrument bewährt. In ihnen wird die editorische Arbeit begründend reflektiert und kommentierend offengelegt. Sie bieten so dem Leser die Möglichkeit, sich zu den getroffenen editorischen Entscheidungen kritisch ins Verhältnis zu setzen. Daneben versammeln sie den gesamten Bestand an Quellen und Materialien; er ist im Zuge der Edition durch umfassende Archivrecherchen erneut erschlossen worden und hat um zahlreiche Entdeckungen ergänzt werden können. Mit dem Abschluß der BKA geht das seit über einem halben Jahrhundert angemahnte Desiderat einer historisch- kritischen Kleist-Ausgabe nun in Erfüllung.
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