BKA IV/2
Briefe 2: Mai 1801-August 1807
Hrsg. von Peter Staengle in Zusammenarbeit mit Roland Reuß

564 Seiten, ca. 200 Faksimiles., geb. im Schuber mit BKB (Brandenburger Kleist-Blätter) 12

Brandenburger Kleist-Ausgabe (BKA), Band IV/2 (Abb.)

Die bewegte und streckenweise rätselhafte (»lost year«) Phase von Kleists Biographie ist der Hintergrund für den neuen Band, mit dem die historisch-kritische Ausgabe der Briefe Heinrich v. Kleists fortgesetzt wird. Ediert wird der gesamte überlieferte Bestand von über siebzig Briefen. Den Auftakt macht die erste Schilderung von der zusammen mit Ulrike v. Kleist unternommenen Reise nach Paris - den Abschluß des Bandes bildet das letzte Schreiben vor Kleists Ankunft in Dresden, wo er sich zwanzig Monate lang als Schriftsteller und Journalherausgeber etabliert. Innerhalb dieses Rahmens stammt der überwiegende Teil der edierten Briefe von Kleists Aufenthalten in Frankreich, in der Schweiz und in Königsberg. Ihre wichtigsten Adressaten sind Kleists Schwester Ulrike, Adolphine v. Werdeck und - bis zur »Entlobung« - Wilhelmine v. Zenge, die Freunde Heinrich Zschokke und Rühle von Lilienstern sowie Förderer wie Altenstein oder Christoph Martin Wieland.

Alle der Edition zugrundeliegenden Manuskripte, die sich heute vor allem in deutschem, polnischem, britischem und schweizer (Privat-) Besitz befinden, wurden vor Ort eingesehen. Aus diesem Korpus von ca. sechzig Briefen werden rund fünfzig erstmals durch Faksimiles dokumentiert, etwa zehn erstmals durch vollständige Abbildungen zugänglich.

Der Band umfaßt 564 Seiten mit ca. 200 Faksimiles. Sämtliche originalen oder in zeitgenössischen Kopien erhaltenen Handschriften sind in Transkriptionen mit Manuskriptabbildungen ediert. Der Wiedergabe jedes Briefes ist eine detaillierte Beschreibung des Textzeugen vorangestellt, die u. a. auch die Überlieferungsstationen dokumentiert. Personen- und Ortsregister beschließen den Band.

»Reihte sich da nicht eine Krise an die andere – man könnte von einem Lesevergnügen sprechen. Denn so hat man das schmale Corpus von Kleists Briefen noch nie vor Augen gehabt: in fotographisch verkleinerter Wiedergabe der Originale (soweit sie vorhanden sind), mit sorgfältiger diplomatischer Umschrift, die jeden Korrekturvorgang typographisch kenntlich macht. ... Das editorische Fest ...«
Hans-Jürgen Schings in der FAZ zu BKA IV/1