BKA III 230 Seiten, ca. 70 Faksimiles, geb. im Schuber mit BKB (Brandenburger Kleist-Blätter) 17 H. v. Kleist, Germania Zu Lebzeiten ist Kleist mit Gedichten lediglich im ›Phöbus‹ und in den ›Berliner Abendblättern‹ an die Öffentlichkeit getreten. Der weitaus größere Teil seiner lyrischen Produktion, Gelegenheitsgedichte im Freundes- und Bekanntenkreis und vor allem die im Zusammenhang mit dem Krieg von 1809 entstandene politische Lyrik, wurde erst postum publiziert. Die Überlieferung ist heterogen. Manche Gedichte sind in mehreren eigenhändigen, mitunter divergierenden Niederschriften tradiert, andere in Abschriften oder in Drucken, deren Vorlagen sich nicht erhalten haben. Der Textband der BKA umfaßt die kritische Edition des gesamten überlieferten Bestandes von über fünfzig Gedichten und Widmungsblättern. Sämtliche originalen oder in zeitgenössischen Kopien erhaltenen Handschriften sind in Transkriptionen mit Manuskriptabbildungen ediert. Der Wiedergabe jeder Handschrift ist eine detaillierte Beschreibung des Textträgers vorangestellt, die u.a. auch die Überlieferungswege dokumentiert. Die Brandenburger Kleist-Blätter (BKB) 17 enthalten Übersichten zur Textgeschichte von Kleists Lyrik, Interpretationen ausgewählter Gedichte und eine Dokumentation von zeitgenössischen Hinweisen auf verschollene Kleisthandschriften. Im Jahre 1809 sah ihn die Schwester seiner Braut [i.e. Luise v. Zenge] zum letztenmal in Frankfurt a. O. wieder. […] Er sagte ihr eines Tags eine Strophe aus einem Gedichte her, welche ihr sehr gefiel, und sie fragte ihn, von wem das sei. Darüber schlug er sich mit beiden Händen vor die Stirne und sagte in tiefstem Schmerz: Auch Sie kennen es nicht? O, mein Gott! warum mache ich denn Gedichte? Eduard v. Bülow, Heinrich von Kleist’s Leben und Briefe (Berlin 1848) |
||
Copyright by Institut für
Textkritik, Heidelberg © 2005 |
||