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ET. A. Hoffmanns Poetik ist eine Poetik der Täuschung und, mit dieser einhergehend, der Enttäuschung des Lesers. Der Autor selbst spricht von der Mystifizierung, die »sich am Ende sehr burlesk auflöst«. Hoffmanns Erzählungen, seine Texte, lassen uns nicht nur immer tiefer in die erzählte Geschichte eintauchen, so dass es uns ergeht wie dem in ihrer Lektüre vertieften Blumenmädchen in Des Vetters Eckfenster, deren Wangen, während sie konzentriert liest, »höher glühten«, deren »Lippen bebten« – »ihrer Umgebung ganz entrückt«. Ihrem Aufbau nach geben Hoffmanns Texte Einblick in ihr eigenes Konstruiertsein. Nicht nur mystifizieren sie den Leser, indem sie die gängigen Vorstellungen einer ›unterhaltsamen Literatur‹ bedienen, sondern sie schaffen zugleich die Bedingungen, die dem Leser ermöglichen sollen, die eigene Täuschung zu erfahren. Die hier vorgelegte Untersuchung enthält detaillierte Interpretationen von fünf Erzählungen E.T.A. Hoffmanns. Im Anhang sind die analysierten Texte textkritisch ediert. Inhalt: I »mit Glück angefangen«. Zu Hoffmanns Poetik (1) & Produktionsästhetik II Einzelinterpretationen
»orientirt« Der Anfang im Ende des Ritter Gluck
»das Blatt umwenden«. Zwiespältige Einheit in Kreisler’s […] musikalische Leiden
»ineinander heraustreten« Jaques Callot: Verstrickung von Autor, Text und Leser
»und fand Dich nicht« Verfehlen als Bedingung literarischen Schaffens in Schreiben an den Herausgeber
»winkt an der Ecke« Reflexives Innehalten in Des Vetters Eckfenster
III »nun ist’s hoch genug« Zu Hoffmanns Poetik (2) Anhang: Edition
Kaltërina Latifi »Mit Glück«.
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