Briefwechsel

164.

Carlsbad, den 19. Juli 1818.

Ich bin Mittwoch Abend (15.) hier angekommen. Der Fürst war bereits acht Tage früher hier.

Groß und schwer, mein lieber Freund, sind wohl allerdings die Differenzen zwischen uns, weil sie sich gerade auf das, was Ihnen doch über alles am Herzen liegt, beziehen. Ich bin indessen weit entfernt zu glauben, daß uns dieß hindern sollte, einige frohe Tage mit einander zu verleben. Die Lokalabhaltungen bitte ich Sie recht gering anzuschlagen.

Vielleicht wäre es das Klügste, wenn Sie in den ersten acht Tagen des August kämen, einige Tage mit mir allein hier blieben und dann nach Eger gingen. Von der andern Seite ist gegen dieses Projekt erstens, daß ich doch auch gern Sie mit dem Fürsten zusammen sähe; zweitens, daß wir, wenn der Fürst einmal von hier weg ist, äußerst schlecht essen werden; denn ich habe (in Abwesenheit meines Kochs) zwar einige andere Ressourcen, würde mich aber nicht von Ihnen trennen wollen. Beschließen Sie daher nur ganz frei und selbstständig, was Ihnen das Beste dünkt. Ich verhalte mich in solchen Sachen gern passiv.

Gentz. <259:>