Briefwechsel 131. Paris, den 17. Juli. Um wenigstens in der Hauptsache Wort zu halten, sende ich Ihnen mit möglichster Vollständigkeit die Zeitungen. Außer dem, was Sie darin finden, weiß ich Ihnen heute auch nichts weiter zu erzählen, als von meinem tiefen Mißmuth. Das Ensemble von Paris konnte nur am ersten Tage reizen. Heute weiß ich keine angenehme Vorstellung zu erschwingen, als die, da ich mich in Gedanken zu den Meinigen nach Hietzing versetze. Die Verächtlichkeit aller Dinge, außer dem frommen und häuslichen Leben; die Unersetzlichkeit des Glücks, das ich durch den Umgang meiner Frau genieße: das sind die Gegenstände, wovon ich ganze Bögen zu schreiben wüßte. Sie fühlen das alles gut und rechtschaffen mit, also will ich Sie nicht langweilen. Leben Sie wohl! Wenn ein Courier neun Tage gebraucht hat, um von Hagenau nach Wien zu kommen, so verlohnt es sich ja kaum der Mühe zu schreiben. Adam Müller. <201:> |
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