Briefwechsel

67.

Teplitz, den 23. Juni 1807.

Ich habe zwar Buol sagen lassen, ich würde ihm durch die gegenwärtige Gelegenheit schreiben. Es wird mir aber durch einen unvorhergesehenen Umstand unmöglich. Ich muß, einer Privatsache wegen, diese Nacht nach Prag reisen. Freitag Abend bin ich wieder zurück. Sorgen Sie nur, daß ich bei meiner Ankunft große Berge von Neuigkeiten vorfinde.

Brockhausen ist über Ihren letzten Brief so entzückt, daß er sie jetzt auch für den ersten praktischen Kopf gelten läßt. Zeither murmelte er zuweilen so etwas von „phantastisch.“ – Auch war es ein großer Spaß (Eichler Zeuge), zu sehen, mit welchem Mißtrauen und Widerwillen <105:> er, ob er gleich nichts wußte, sich beim Anfang der Vorlesung dieses Briefes gebehrdete, und wie nach und nach die nicht zu bestreitende Vortrefflichkeit desselben ihn erst zur Billigkeit, dann zur Zufriedenheit, endlich zum höchsten Entzücken stimmte. Nein! so ein Triumph ward Ihnen, also auch mir, lange nicht.

Nur mehr Berichte! Sie werden am Ende auch noch ein Staatsminister. Adieu.

G.