Briefwechsel

49.

Teplitz, den 18. Juni.

Ich schicke Ihnen, da sich eben ein Dresdner Bote meldet, das hier zurückgelassene Feuerzeug wieder zu. – Morgen ist es acht Tage, daß wir uns trennten, und noch ist kein J. Müller’scher Brief, keine Corinna, keine Zeile von Ihrer Hand sichtbar geworden. Sie werden doch nicht wieder in die alten Sünden verfallen? Die zwei Drittel! Bedenken Sie nur die zwei Drittel!!

Ich würde Ihnen heute etwas mehr schreiben, wenn nicht eine vom Gewitter schwangere Luft mich träge und unlustig machte. – Gestern waren den ganzen Tage Gewitter um uns her; doch war keines gefährlich; auch kam keines nur in die Nähe von Teplitz. – Leben Sie wohl, liebster Freund!

Gentz.