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Walter Benjamins exemplarische Übertragung des Zyklus »Tableaux Parisiens« aus Baudelaires »Fleurs du Mal« erschien im Oktober 1923 im kleinen, aber noblen ›Verlag von Richard Weissbach‹ in Heidelberg. Die Auflage umfaßte 500 Exemplare einer Luxusausgabe auf geripptem Papier. 20 Bände wurden in Pergament gebunden ausgeliefert, der Rest in verschiedenen Bindequoten. Der sorgfältig überwachte, typographisch durchaus beeindruckende Band wurde als fünfte Lieferung der »Drucke des Argonautenkreises« publiziert und gilt heute im Antiquariatshandel als Rarität. Der hier vorgelegte Faksimilenachdruck gibt den Druck im Originalmaßstab (21 × 28 cm) wieder. Die Großzügigkeit des Gedichtsatzes, die den Texten zu atmen erlaubt, wird wieder wahrnehmbar.
Aufgeschlagene Doppelseite Die zweisprachigen Übertragungen, die Baudelaires französischen Text links, Benjamins deutsche Übersetzung rechts wiedergeben, sind eingeleitet von einem der spekulativsten und wirkungsmächtigsten Texte Benjamins. Die übersetzungstheoretischen Gedanken des Aufsatzes »Die Aufgabe des Übersetzers« oszillieren zwischen theologischen und sprachphilosophischen Überlegungen und haben zuletzt im Bereich des sogenannten Neostrukturalismus (vor allem bei Jacques Derrida) eine intensive und anregende Diskussion hervorgerufen.
Aufgeschlagene Doppelseite des Nachworts
Der Faksimilenachdruck dieser seltenen Ausgabe wird ergänzt durch ein instruktives Nachwort von Roland Reuß, das den Entstehungsprozeß des Drucks beschreibt, alle Dokumente zur Entstehung und frühen Rezeption sammelt und in einem Anhang weitere Materialien aus dem Umkreis des Textes präsentiert.
Erscheint im Mai 2016 Charles Baudelaire, Tableaux
Parisiens. 144 S., fadengeheftet
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